Erkenntnis über Freundschaft

Und erneut gibt es Anlass für totales Chaos. In einigen Ecken des Systems herrscht Wut, in anderen große Traurigkeit, in einigen auch Angst usw.

Ein Durcheinander von “ Ich hab euch von Anfang an gesagt das Freundschaft nicht existiert! Selbst schuld!“, “ Du weißt doch, am Ende rettet jeder nur seinen eigenen Arsch, ohne Rücksicht auf Verluste!“, “ Warum machen die das, haben die uns nicht mehr lieb?“, “ Sind wir jetzt keine Freunde mehr mit denen?“, “ Luftschlösser bauen. Da habt ihr eure scheiß Bestätigung!“, “ Wir hätten uns von Anfang an raushalten sollen, am Ende sind wir eh die gearschten.“, “ Wieso kann nicht mal einmal Rücksicht genommen werden, wenn wir hundert Mal darum bitten?“ bis hin zu Schuldvorwürfen endend in Selbsthass.

Selbsthass warum? Weil wir so dumm waren und nicht früh genug wahr haben wollten, dass man keine Rücksicht nimmt, dass Freundschaft nichts bedeutet, dass sich das Blatt jederzeit wenden kann, dass wir nicht wichtig sind usw. Es finden sich genug weitere Gründe die wir aufzählen könnten, zumal sich der Selbsthass in den letzten Tagen doch wieder ganz schön potenziert.

Sicher könnten wir auch wütend auf die betreffenden Personen sein und sind dies teilweise auch.

Viel wütender aber auf uns!

Auf unseren dämlichen Wunsch nach Harmonie, unserem dämlichen Glauben an das Gute im anderen, unsere verdammten Schwierigkeiten darin uns abzugrenzen, unserem Wunsch danach gute Freunde zu sein.

Wir solltens vielleicht einfach lassen und einsehen, dass es das, was wir unter Freundschaft verstehen, nicht gibt.

5 Kommentare (+deinen hinzufügen?)

  1. feenja
    Jun 29, 2013 @ 01:29:40

    Nein , ihr seid nicht Schuld . Harmonie ist etwas positives , hat positive Energien . Hasst euch bitte nicht für etwas das ihr nicht getan habt . Und doch es gibt diese Freundschaften , selten aber wenn ja gibt das Kraft und Vertrauen . Bitte, bitte gebt euch keine Schuld – auch wenn ich nicht weiß was passiert ist ich weiß das ihr loyal seid und gute Menschen .

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  2. sophie0816
    Jun 29, 2013 @ 09:46:08

    ganz oder gar nicht. etwas was auch in mir erfahren wurde, gerade erst. schaut selbst ob es parallelen gibt. ich weiß es nicht. ich habe auch erfahren, dass ein teil in mir sich etwas unter beziehung/nähe vorstellt, was er in der realität so nicht erfuhr. und er dachte/fühlte dann, dass es zu niemandem überhaupt keine nähe/beziehung gibt. harter tobak. ich kann mit hilfe meiner therapeutin sehen, dass das so nicht stimmt. weil etwas fehlt, heißt es nicht, dass gar nichts da ist. es ist etwas da. zwar nicht das was ich mir wünsche, mich nach sehne und früher nicht hatte, aber es ist etwas da. keine ahnung ob mir das jemals reichen wird. und keine ahnung, ob das zu euren gefühlen hier passt. ich wünsche euch, dass ihr in euch trost findet.

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  3. Spiegelschatten
    Jul 02, 2013 @ 17:52:37

    In solchen Fällen ist es fast immer ratsam, mit den Freunden zu sprechen und so Konflikte und Verletzungen, die auf beiden Seiten existieren, direkt zu klären.
    Ihr habt Freunde, Freunde die euch jahrelang geholfen haben, die jahrelang für euch da waren und denen ihr wichtig seit. Daran hat sich nicht geändert. Freunde, denen viel an euch liegt und die sich nichts mehr wünschen als das da eine Klärung möglich ist.

    Ich weiß nicht was ihr unter Freunschaft versteht oder wie ihr Freundschaft (heute) definiert, aber ich weiß das diese Definition von Freunschaft fast zehn Jahre lang mit Freunden Hand in Hand ging und man durch dick und dünn gegangen ist.

    Mag sein, dass ihr wütend seit. Nur würden wir uns wünschen, dass in dem Fall die Freundschaften nicht einfach auf den Müll gekickt werden, sondern man versucht das zu klären.
    Mag sein, dass es da auch „Freundschaften“ gibt, die es nicht wert sind, weil es keine echten Freundschaften sind. Aber ihr habt Menschen, denen ihr verdammt wichtig seit und denen ihr oder wie es euch geht sicher nicht egal ist!

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    • Mosaiksteinchen
      Jul 09, 2013 @ 22:47:00

      Stimme vollkommen darin zu, dass man echte, gute Freundschaften nicht einfach auf den Müll werfen sollte. Ich behaupte aber jetzt auch einfach mal, dass wir das nicht machen. Stört uns etwas, sprechen wir das an. Nicht immer sofort und auch nicht immer alles (halten wir nicht immer für nötig, würde aber zu lang dauern das jetzt ausführlicher zu erklären ) aber wichtige, entscheidende Dinge werden gesagt.
      Und gerade dann möchten wir bitte ernst genommen werden. Wir möchten, wenn wir mehrfach auf eine Grenzüberschreitung hinweisen und sie erklären, dass man diese akzeptiert. Es gibt zuviele Bereiche in denen wir Grenzüberschreitungen erlebt haben und erleben. In denen wir (noch) nicht in der Lage sind unsere Grenzen wahrzunehmen, geschweige denn dafür einzustehen, dass wir doch zumindest in frei gewählten und beeinflussbaren Bereichen möchten, dass sie berücksichtigt werden.
      Nein, wir schmeißen nichts einfach weg.

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