Langweilig wirds leider nie!

Wir liegen wach, sehnen uns nach Schlaf, nach Erholung, nach Pause. Nicht nach dem Tod, wie sonst so häufig. Nein, nur nach einer Pause. Nach einem ruhigen Tag, einer ruhigen Nacht, nach ausgeschlafen aufwachen.

Heute ging es uns gut in der Therapie. Es konnte über die letzte Stunde gesprochen werden, über Nähe, Distanz und Grenzen. Bei einer Übung dazu sind wir dann auch direkt an unsere Grenzen gestoßen, weil wir überhaupt nicht in der Lage waren das umzusetzen. Das wiederum hat uns echt erschrocken, wir hätten es uns absolut zugetraut.
Soviel zum Thema Selbstüberschätzung 😀

Der restliche Tag war nur noch anstrengend!
Unsere Partnerin ist überfordert von unserer enormen Anspannung derzeit, von unbekannten Innenpersonen die fast hauptsächlich da sind und wenn nicht ohne uns, dann neben und durch uns, die keine Beziehungen zu ihr haben, die wohl recht diskussionsfreudig sind. Führt zu Streit und kaum ist der eine geklärt gehts auch schon auf in den nächsten. Damit kommen wir wiederum nicht klar, die Streitereien machen uns fertig, sorgen für noch mehr Anspannung, noch mehr Innenstress, noch mehr emotionales Chaos.

Ach und dann, nicht zu vergessen, gab es mit dem Kind dann auch nur Ärger über Hausaufgaben nicht verstanden, weil hat nicht aufgepasst und überhaupt auch eigentlich keine Lust und aaahhhh!!!! Das was er in höchstens einer halben Stunde hätte erledigen können, zog sich über sage und schreibe dreieinhalb Stunden. Sein persönlicher Rekord und wir hoffen er hat nicht so schnell vor einen neuen aufzustellen! Dafür ist unser Nervenkostüm gerade echt nicht stabil genug! 

Nachdem dann alle im Bett verschwunden sind, wollten wir uns endlich eine Wärmflasche und einen Cappuccino machen und waren wenig erfreut als wir feststellen mussten, dass unser Wasserkocher ebenfalls nen schlechten Tag hatte und seinen Dienst quittiert hat.

Danach dann also zum guten alten Kochtopf gegriffen, Wasser gekocht und es beim Versuch es umzufüllen, komplett über uns zu ergossen. Zwei Liter kochendes Wasser reichten um uns den Rest zu geben. Unser kurzer Aufschrei und der Aufprall vom Topf auf dem Boden, sorgte dafür, dass Freundin und Kind erschrocken aus den Zimmern stürzten um uns zu retten. Was unseren Stress- und Aggressionspegel nur noch weiter nach oben schnellen ließ. Musste man doch jetzt, statt sich selbst erstmal beruhigen zu können, erstmal den Sohn beruhigen und wieder ins Bett bringen, danach die Freundin ankeifen, weil sie, helfen wollend, auf uns einredete, man soll doch bitte kühlen, was uns noch mehr überforderte…
Inzwischen waren wir total getriggert, konnten uns kaum auf den Beinen halten und heulten hysterisch, während irgendwer von uns das Wasser vom Boden entfernte.
Der nächste Versuch der Freundin konnte dann etwas freundlicher zurückgewiesen werden. Man bat sie einfach nur zu gehen und allein sein zu dürfen, was sie dann auch tat. Es hat nun über vier Stunden gedauert uns zumindest im Außen soweit zu beruhigen, dass wir nicht mehr heulend, zitternd und übergebend über der Toilette hängen, sondern zitternd, frierend und ohne Wärmflasche, mit allen verfügbaren Kuscheltieren und Decken vor dem Fernseher auf der Couch.

Die getriggerten Anteile sind längst noch nicht beruhigt und wir sind völlig durch.

Schlafen wäre jetzt wirklich nett!