Lass den Weg nicht enden

Der Kopf ist voll. Voller Gedanken, voller Angst, voller Verzweiflung, voller Freude, voller Verwunderung und noch so viel mehr.

Wir kommen kaum dazu hier zu schreiben, es fehlt die Zeit dafür und wenn die Zeit da ist, verlieren sich die Themen ineinander, verrutschen, werden ungreifbar, entgleiten, brechen ab, ersetzen sich mit neuen.

Es war ein guter Tag. Unser Sohn hat seinen Vater nach vier Jahren endlich wieder gesehen und das Treffen war gut, wirklich gut. Beide haben es genossen und es gibt Aussichten, dass es weiterhin Kontakt geben kann. Wir haben so oft dafür gekämpft, so oft ausgehalten, so oft gebettelt, so oft geweint, so oft unsere eigene Verzweiflung unserer eigenen Kindheit spüren müssen, so oft halten müssen, so oft verzeihen müssen, so oft neue Chancen geben müssen, so oft hoffen müssen, so oft streiten müssen, so oft uns beschimpfen und erniedrigen lassen müssen. Und das alles ist okay. Es ist okay, wenn das Ergebnis sein kann, dass wieder neuer Kontakt entsteht. Wir sind skeptisch, hinterfragen, beobachten, zweifeln und hoffen.

In der Zwischenzeit haben wir mir einer Freundin einen Stadtbummel gemacht, sind stundenlang durch Läden gehuscht. Die Ablenkung war super und wir konnten nicht ganz in das innerlich bestehende Chaos abrutschen. Das war sehr gut.

Dennoch kommen wir nicht zur Ruhe, es ist einfach wieder zuviel los. Ein Thema jagt das andere, eine Katastrophe die nächste und ständig begleitet uns das Gefühl, der nächsten Katastrophe schon mit ausgebreiteten Armen entgegen zu laufen. Ja ja, ich weiß, erwartet man eine Katastrophe kommt sie auch. Naja, erwarte ich sie nicht, kommt sie auch 😉 macht also keinen Unterschied. Außer vielleicht den einen, winzig kleinen: Wir sind darauf vorbereitet, rechnen damit, stehen in Alarmbereitschaft.

Wir müssen kämpfen weiter Kontakt zu Helfermenschen halten zu können. Es wird schwierig, sie sind zu sehr da, zu bereit, zu gefährlich, zu… da…

Wir rudern zurück, wollen es aber gar nicht. Das Bedürfnis alle Kontakte abzubrechen ist stark. Es zerrt und zieht, jeder Kontakt ist Kampf und Herausforderung, regt Widerstand, ist ein riesen Fragezeichen, eine Bedrohung mit Ausrufungszeichen, ein in Brei versinkendes Wirrwar, ein Luft abschnürendes Bündel.

Wir machen es anders, sprechen über die entstehenden Probleme und hoffen darauf, damit einem Kontaktab-/einbruch entgegenzuwirken. Wir preschen vor in unbekanntes Terrain und wir werden dabei gehalten, nicht vergessen, nicht stehen gelassen, nicht allein zurück gelassen.

Wir wünschen uns, uns selbst diesen Halt nicht nehmen zu müssen! Wir wünschen uns (und ja, ich weiß es ist verboten Wünsche zu haben und erst recht sie zu äußern, ABER), wir wünschen uns das wir den Weg weiter gehen dürfen/können. Wir wünschen uns, uns weiter einlassen zu dürfen/können und wir wünschen uns, dass der Weg dieses Mal weitergehen darf!

 

Etwas anderes erleben und abschalten

Das sollte also der so lang ersehnte, schöne, freie Abend mit unserer Partnerin werden.

Nach Jahren, ja wirklich, wahrscheinlich so irgendwas zwischen drei und vier Jahren, haben wir endlich, endlich, ENDLICH mal wieder Zeit gehabt miteinander auszugehen.

Alles war wunderbar organisiert, unsere Partnerin hat sich frei genommen, sonst arbeitet sie sieben Tage in der Woche. Also heute endlich mal frei und jemanden zu dem wir unseren Sohn bringen konnten. Die besten Voraussetzungen für einen schönen Paarabend, Erwachsenenabend, Ausgehabend. Es ist schon etwas anderes, wenn sonst immer das Kind dabei ist, da ist man als Paar nicht da oder zumindest anders da. Da ist man Familie, nicht Paar. Die Beziehung verschiebt sich dann. Es sollte also mal wieder anders sein, nur Zeit für uns zwei.

Geplant hatten wir zuerst Kino und danach mal schauen, vielleicht etwas Essen gehen oder einen Cocktail trinken. Halt irgendwas schönes was man sonst nicht macht.

Wir haben uns wirklich riesig gefreut. Ablenkung, einen Abend aussteigen, einen Abend nicht nachdenken müssen, nicht vor irgendwas fliehen müssen, sich nicht verstecken oder verkriechen müssen, keine Pläne schmieden müssen, wie man es schafft Zuhause zu bleiben. Nichts davon, einfach einen ruhigen schönen Abend zu zweit!

Der Tag began anders als geplant. Wir hatten große Schwierigkeiten am Morgen überhaupt  aufzustehen, überhaupt irgendwas zu realisieren, weggedriftet, abgedriftet, im Nebel versunken. Sämtliche Verbindungen in die Realität verloren.

Der innere Kampf began. Aufstehen, irgendwie durch den Nebel nach vorne kommen, Platz im Körper einnehmen, durch diese undurchlässige Masse drängen, quetschen, ziehen, festklammern an irgendetwas was aus der Realität zuwinkt, irgendetwas an dem man sich halten kann, was einen ziehen kann, locken kann, helfen kann. Nicht! Nichts greifbares, der Körper nicht zu erreichen, nicht zu bewegen, weg.

Aufstehen, wir müssen aufstehen, den Tag beginnen, Kind versorgen, einkaufen, Wohnung aufräumen, all solche Dinge.

Zeit ist weit entfernt, nicht greifbar aus dieser weit entfernten Nebelwelt, schwammig, genau wie alles andere. Sie verrinnt wie Sand zwischen den Fingern, verschwindet kaum spürbar im Nichts, gleitet dahin mit einem leisen, unverständlichen ticken.

Nachdem das dann irgendwann überwunden war, keiner weiß wie lang der Kampf gedauert hat, der Blick aufs Handy der nichts gutes erkennen ließ. Anrufe verpasst, ungelesene Emails, ungeöffnete SMS. WUMMMM!!! Wieder im Nebel versunken, wieder durch den klebrigen Morast kämpfen, die Realität zurückerobern. Ein kurzer Blick aus dem Fenster ließ erkennen, wir werden bereits erwartet. Gestern hätten wir dort sein sollen aber wir waren hier. In unseren vier Wänden, in unserem sicheren Schloss, auf unserem Rettungsankern, in unserem Verlies.

Nach kurzem abchecken, was am Tag nun so ansteht, was erledigt werden muss, ob irgendwelche Termine oder Verabredungen anstehen und vor allem, welcher Tag überhaupt ist, entschied man sich dafür so zu tun als hätte man nichts bemerkt. Keine Email gesehen, keine SMS auf dem Handy gehabt, kein Auto vor der Türe, keine Anrufe. Wir rufen jemanden an, wollen da bleiben, Realität halten, in der Wohnung bleiben, nicht reagieren. Jemand nimmt ab, Verwirrung, eine Männerstimme. Damit hat man nicht gerechnet aber irgendwie dringt auch noch die Information durch, dass das der Mann von der Person ist, die man anrufen wollte. Ein kurzes stottern in den Hörer und dann wurden wir auch schon weitergereicht. Verstanden wurden wir nicht aber immerhin wurde verstanden, wen wir sprechen wollten. Und dann die Stimme der Person gehört. Das hat alles gut gemacht, befreit, erleichtert, nicht mehr allein, reden können. Das stottern war weg, die Angst soweit im Griff das wir ganz normal reden konnten. Einfach reden über irgendwas, Ablenkung, Leben.

Und dann, trotz soviel Angst davor die Frage, ob wir zu ihr fahren dürfen, ob sie ein kleines bisschen Zeit hat. Wir durften…

Und dann ging es. Man konnte wieder agieren, konnte wieder ein bisschen denken (nicht allzu viel, aber besser als nichts 😉 )

Ab unter die Dusche, kurzes umorganisieren des Tages, Kind geschnappt, einkaufen und hinfahren dürfen. Wieder war es einfach schön. Wir können es noch nicht ganz verstehen. Es ist seltsam schön, ungewohntes Leben, fremdes, interessantes Leben. Wir nehmen es wahr, diesen Umgang untereinander in einer normalen Familie, in einer Familie in der man sich liebt und liebevoll miteinander umgeht. Seltsames Gefüge, verwirrende Zustände und gut. Es tut uns gut zu sehen, wie Familie auch sein kann. Es tut uns gut zu sehen, dass es Familien gibt die wirklich Familien sind. Wir wissen damit nicht so recht umzugehen, es verunsichert uns und verwirrt uns. Wir schwirren irgendwo dazwischen rum, voller Neugier und saugen alles auf. Wie ein ausgetrockneter Schwamm der ein paar Tropfen Wasser bekommt.

Wirklich seltsam und wir dürfen es erleben, leben, teilhaben, dabei sein. Verwirrend!

Auch da ging dann die Zeit etwas verloren und wir sind nicht pünktlich wieder weg gekommen. Also musste der Plan ein kleines bisschen umgeschmissen werden und wir mussten unseren Sohn direkt von dort dann wegbringen zu seiner Abendbetreuung.

Schwierig wurde es dann, weil man nicht mehr wusste, wie man dorthin kommt, wo man hin musste. Die Adresse nicht mehr bekannt war und man eigentlich gar keinen Plan hatte wie man von A nach B kommt.

Mit einem Anruf und dem Handy sei Dank, Navigationssystem, hat man es dann doch noch gefunden… auch schon wieder peinlich, echt!

Dann schnell nach Hause, sollte ja ins Kino gehen und so langsam sollte die Partnerin auch von der Arbeit zurück sein. Noch schnell ein bisschen was im Haushalt getan, Einkauf ausgeräumt und gewartet. Nachdem dann der Film bereits begonnen hatte, kam der Anruf. Die Partnerin steckte auf der Autobahnraststätte und hatte den Deckel fürs Öl vom Auto verloren und ihn auch nicht wiederfinden können. Also ging es auf zur Raststätte, Deckel suchen, Partnerin beruhigen, weiter suchen, Motorraum durchwühlen. Ach ja, vielleicht sollte man noch erwähnen das es saumäßig kalt war und wir nur in einem Top dort standen. Schließlich waren wir eigentlich dafür gekleidet auszugehen und hatten eine weisse Bluse an, die wir uns ungern mit Öl oder sonstigem Motorendreck versauen wollten. Nachdem auch wir den Öldeckel, der wahrscheinlich immer noch im Motorraum liegt, nicht finden konnten (schon blöd das die Arme zu kurz sind und da auch nur ein Gelenk zum knicken ist), suchten wir also eine andere Verschlussmöglichkeit. Ein bisschen Improvisation und die erstmal perfekte Lösung war gefunden. Danach ging es dann erstmal wieder nach Hause. Kino hatte sich inzwischen erledigt. Nun stellte sich also nur noch die Frage, ob man es nun einfach lässt, den Sohn abholt und Daheim bleibt oder ob man den Plan umschmeißt, schaut ob der Sohn noch etwas länger untergebracht werden kann und irgendwas anderes nettes macht. Wir entschieden uns für letztere Variante, schließlich haben wir nur seltenst die Möglichkeit einen Abend zu zweit zu verbringen und ja, das letzte Mal ist schon so lang her, dass wir es nur gaaanz dunkel erinnern.

Wir sind dann gemeinsam Essen gegangen. Man hatte sich für ein Restaurant entschieden, in das man schon seit längerem mal gehen wollte und die Freude war groß als wir feststellen, dass dort noch ein Tisch frei war.

Vielleicht noch erwähnenswert. Als wir auf dem Parkplatz ankamen, stellen wir fest, dass unsere Hose an der Sitzfläche sehr nass war. Der Partnerin ist eine Flasche Wasser ausgekippt im Stress auf der Suche nach dem Öldeckel. Hatte sie leider vergessen zu sagen. Dementsprechend sah es aus als hätten wir in die Hose gemacht. Nicht unbedingt der äußerliche Zustand in dem man sich gern in der Öffentlichkeit zeigt und auch nicht unbedingt der in dem man gern in ein Restaurant geht. Egal! Wir haben uns vorgenommen einen schönen Abend zu haben, also haben wir das auch!  Nach kurzem überlegen  haben wir dann den Mantel der Partnerin angezogen, etwa zwei Nummern zu groß und auch nicht unbedingt Restauranttauglich aber auch das war uns inzwischen egal. Also rein ins Restaurant und irgendwie war es ganz anders als wir es erwartet hatten. Ungemütlich, zu laute Musik, zu lautes Publikum und überhaupt, wohlgefühlt haben wir uns nicht.

Kurzer Blickaustausch mit der Partnerin ließ erkennen, dass ihr das selbe durch den Kopf ging und ein kurzes Lächeln bestätigte es. Nein, wir lassen uns den Abend nicht kaputt machen, wollen doch einfach nur mal wieder einen schönen Abend zusammen haben. Mehr will doch niemand.

Das Essen war nicht gut und dafür wiederum zu teuer, unterhalten konnte man sich nicht, es sei denn man schrie sich an. Alles in Allem ein nicht gelungener Abend. Danach haben wir es dann auch einfach gelassen. Unsere Partnerin ist nach Hause und müde ins Bett gefallen und wir haben unseren Zwerg abgeholt und dann auch ins Bett befördert. Fand er zwar doof, wollt doch gern noch länger wach bleiben (man betone, er war bereits zwei Stunden länger wach, als er eigentlich am Wochenende darf) und versuchte noch den ein oder anderen Trick uns doch noch überreden zu können. Aber nee, falscher Zeitpunkt.

Und zwischendurch setzten uns üble Unterleibschmerzen immer mal wieder ausser Gefecht. Aber auch davon haben wir uns nicht unterkriegen lassen. Wir wollten wirklich einen schönen Abend haben auch wenn es uns irgendwie nicht gegönnt war.

Und dennoch, der Abend war schön. Wir haben Zeit mit unserer Partnerin verbracht, haben gemeinsam über all die dämlichen Sachen lachen können und haben uns die Laune nicht wirklich verderben lassen auch wenn es anders sicherlich schöner gewesen wäre. Egal! Es war gut! Es war gut mal wieder raus zu kommen, nicht nur mit unserem ständigen Kampf beschäftigt zu sein, andere Gedanken haben zu dürfen.

Aus der Isolation auftauchen

Seit einigen Tagen herrscht hier totale Funkstille. Mehrfach haben wir versucht zu schreiben, selbst oberflächliche Beiträge sind nicht möglich gewesen. Normalerweise wäre es nicht schlimm, ein paar Tage nichts schreiben ist kein Weltuntergang. Nur ist es doch so, dass wir soviel zu sagen/schreiben haben.

Wie so oft ist es schier unmöglich im Kontakt mit der Welt zu bleiben, dabei ist es genau die, die wir brauchen um uns zu retten. Wir benötigen Kontakt zu Menschen die uns oder denen wir wichtig sind. Menschen, die uns das Gefühl geben, nicht allein sein zu müssen. Vielleicht auch ein wenig von diesem Gefühl, es schaffen zu können. Dieses hat uns (mal wieder) verlassen und nur Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Sprachlosigkeit und Aggression zurück gelassen. Wenn ich auf unser Tattoo schau, kann ich nur müde lächeln und mir die Frage stellen, was ist, wenn die Hoffnung versiegt. Was ist, wenn sie nicht aufrecht erhalten werden kann?

Hoffnung auf Änderung ist doch das was uns immer wieder hat aufstehen lassen. Hoffnung ist das Einzige, was das Leben aufrecht erhält, wenn alles im Argen liegt. Hoffnung hält am Leben. Bei physisch lebensbedrohlichen Krankheiten ist es häufig so, dass die Betroffenen erstmal kämpfen. Solange bis sie spüren, dass jeglicher Kampf keine Aussicht auf Erfolg hat, solange bis sie greifen können, dass der Tod unausweichlich ist. Und häufig ist es dann so, dass der Betroffene innerhalb kürzester Zeit, nachdem die Hoffnung aufgegeben wurde, enorm abbaut und stirbt. Die Bezeichnung „häufig“ in diesem Zusammenhang gibt unsere Erfahrung mit der Thematik wieder und ist vielleicht nicht allgemein gültig. Okay egal, ich schwenk zu sehr aus. Was ich sagen wollte war einfach, dass ohne Hoffnung kein Leben besteht, dass eine sozusagen mit dem anderen Hand in Hand geht.

Gut, bei unserer psychischen Vollmeise haben wir den „Vorteil“, dass unser Leben sich nicht einfach von allein beendet, sondern es unser oder auch das Zutun eines anderen Menschen erfordert. Blöd, dem hängt so eine Schuld an. Bringen wir uns um, gibt es Menschen die ins Bodenlose fallen würden, vielleicht sogar daran zerbrechen würden. Bringen wir uns um, haben wir wahrscheinlich einfach nicht hart genug gekämpft.

Aber was ist schon hart genug? Wer kann beurteilen, ob wir nicht schon längst an unserer Grenze sind oder schon drüber, ob es überhaupt noch Hoffnung gibt? Oder ob wir nur meinen an unsere Grenzen zu stoßen, uns dabei aber völlig unterschätzen und noch genug Kraft für dieses Leben da ist. Nicht einmal wir selbst können es realistisch einschätzen.

Wie oft haben wir gerade in der letzten Zeit gedacht, es würde nicht eine Stunde länger gehen, nicht einmal eine Halbe? Einige Male haben wir es geschafft uns Hilfe zu holen, manch andere Male nicht, dennoch sind wir noch da. Ob wir noch wären, hätten wir die Hilfe nicht bekommen, kann keiner beurteilen. Hätten wir es vielleicht auch ohne geschafft, haben wir zu schnell, zu früh, rücksichtslos oder auch ohne Grund auf diese Hilfen zurückgegriffen? Auch das können wir nicht beantworten. Uns entgleitet es immer mehr, realistisch einschätzen zu können und vor lauter Verzweiflung und Angst, zu lapidar mit der Situation umzugehen, wollen wir um Hilfe schreien. Aber wir lassen es lieber, wahrscheinlich ist es übertrieben und wir schaffen es am Ende auch allein durchzuhalten oder sollten das zumindest.

Rückschläge sind hart!

Und wie zu häufig haben wir nichts positives zu berichten. Das macht es nicht leichter zu schreiben, möchte man doch nicht immer wieder die gleichen Probleme auftischen, immer wieder die Verzweiflung durchblicken lassen und vor allem aber auch niemanden langweilen 😉

Mutige Aktionen

Der Text heute hat wieder einiges an Triggerpotential. Bitte prüft vorher gut, ob ihr stabil genug seid ihn zu lesen.

Wir gehen neue Wege. Sie sind anstrengend, lösen eine Menge aus, aber sie sind nötig um unseren Zielen näher zu kommen. Vor allem aber unserem Hauptziel, der Freiheit!

Es gibt so bestimmte Dinge, Versuche der RiGaG uns zu erreichen, Programme zu starten, Kontrolle auszuüben und die Macht über uns nicht zu verlieren.
Leider schaffen wir es noch nicht, diesen Dingen auszuweichen, sie nicht mehr anzunehmen, nicht mehr zu reagieren.

Aber wir schaffen es uns dagegen auf eine gewisse Art und Weise zu wehren, uns zu befreien.
Wir versuchen zu erklären warum. Es ist allerdings ein schwieriges Thema, daher wissen wir noch nicht genau, auf was es hinaus läuft und was hier am Ende wirklich stehen wird.

Wir bekommen regelmäßig im Abstand von zwei bis drei Tagen, manchmal auch mehrere Tage nacheinander, Postkarten, Briefe, Zeitungen, Zeitschriften, Nachrichten usw. in den Briefkasten gesteckt. Ein braves und gut erzogenes Mosaiksteinchen läuft auch brav los und leert ihn aus, um dann die zugesandten Nachrichten auch ja zu lesen.
Bunte Postkarten, verschiedene Farben, manchmal auch nur eine, manchmal sinds auch nur die Bilder auf den Karten, die wichtig sind zu beachten. Hin und wieder gibt es auch andere Überraschungen, man ist ja kreativ, nicht wahr?!

Kommen wir zum nächsten Punkt. Wir können diese Karten, Briefe etc. nicht einfach in den Müll schmeißen und entsorgen. Das ist unmöglich umzusetzen für uns, nicht erlaubt. Es ist auch nicht möglich, dass jemand anders diese Aufgabe übernimmt und diese Dinge entsorgt, dann ticken wir vollkommen aus und kämpfen darum, es zu erhalten.
Also ist die Folge davon, das sämtliche Dinge verstreut in unserer Wohnung sind, wir somit immer wieder darüber stolpern und damit konfrontiert sind. Jedesmal wieder die Bilder sehen, das Geschriebene, die Zeichen, die Worte, die Sätze, einfach ALLES. Immer wieder Konfrontation, immer wieder auslösen von Programmen, Schuldgefühlen, Versagensgefühlen usw. Immer wieder erinnern an Schweigegebote, Loyalität, Versprechen,  Aufgaben. DAS ist nicht gut, es ist uns schon lange bewusst, wir waren jedoch nicht in der Lage daran etwas zu verändern.
Nun haben wir da schon zwei große Schritt gewagt.

Zwei wichtige Schlüssel haben wir aus der Hand gegeben.
Das ist schon etwas her und dennoch, der Kampf ist täglich zu spüren. Die Angst, die Panik, das Wissen etwas absolut Verbotenes getan zu haben. Und jedesmal wieder, wenn wir die Person sehen, der der Schlüssel anvertraut wurde, ist es ein riesen Kampf, nicht um den Schlüssel zu betteln, nicht auf die Knie zu fallen und alles was möglich ist anzubieten, im Tausch gegen den Schlüssel.
Und jetzt haben wir noch einen drauf gesetzt. Haben angefangen auszusortieren, Karten, Briefe usw. zu sammeln und aus den Händen zu geben. Jemandem zur Aufbewahrung anzuvertrauen. Wir tun das und gleichzeitig fragen wir uns ob wir sie noch alle haben?! Sind wir nicht bescheuert das alles aus der Hand zu geben, jemand anderem anzuvertrauen, jemandem zu vertrauen, zu glauben, dass es nur aufbewahrt, nicht vernichtet wird. Zu glauben, dass man weiterhin Zugang hat, wenn es nötig ist. Und überhaupt, diese Dinge jemand unbeteiligtem zugänglich zu machen und zu zeigen.

Bis vor kurzem hätten wir uns das nicht mal im Ansatz vorstellen können und nun stecken wir mittendrin. Mittendrin in den Programmen, mittendrin in der Panik, mitten drin im Chaos, mittendrin… einfach nur mittendrin…
Ein zurück gibt es nicht mehr, es gilt das zu überleben, zu schaffen, zu glauben und zu hoffen.
Es ist ein Stück weit ein Lösen von der RiGaG und von der Familie, von der Macht die sie über uns haben und gleichzeitig löst es soviel aus, was zeigt, wie viel Macht sie über uns haben.

Wir wollen nicht daran zugrunde gehen, dass wir uns trauen und zu lösen, dass wir uns trauen unser eigenes Leben leben zu wollen. Nein, das wollen wir nicht! Aber es ist verdammt schwer! So vieles in uns schreit aus den unterschiedlichsten Gründen nach dem Ende, danach das es vorbei sein soll, vorbei sein muss. Und wenn einem kein anderer Weg einfällt, kann es nur durch die Selbsttötung sein. Aber genau DAS ist ihr Ziel, genau DAS würde ihnen entgegen kommen, nicht uns! Und das sollte der Gedanke sein, der uns weiterhin kämpfen lässt, der uns weiterhin davon abhält uns solange aufzuschneiden bis es nicht mehr geht. Genau das sollte es sein. Wir wollen ihnen nicht diese Macht über uns einräumen!!!

So ist es also heute…

Endlich!!! Endlich mal wieder eine Nacht mit Schlaf! Das war so gut, für den Körper so wichtig, es konnte Kraft getankt werden wieder. Wir haben uns gestern Abend mit allem zur Verfügung stehendem abgeschossen um endlich mal wieder schlafen zu können. Wahrscheinlich würde jeder Arzt den Kopf schütteln bei der Kombination an Substanzen die wir eingenommen haben. Aber das war uns egal, einfach egal. Wir wollten Ruhe und Schlaf und das um jeden Preis!

Außerdem haben wir nun angefangen nicht nur Bedarfsmedikation zu nehmen, sondern für eine gewisse Zeit jetzt erstmal den Bedarf zu einer Dauermedikation umzuwandeln. Wir schaffen es anders einfach überhaupt nicht mit den laufenden Programmen etc fertig zu werden. Normalerweise fällt es uns sehr schwer dauerhaft Medikamente zu nehmen, wir sind da sehr sehr vorsichtig und es kostet uns jedesmal eine Menge Überwindung. Bisher haben wir uns dagegen auch immer gewehrt, nur in einer Klinik hatten wir keine andere Wahl und mussten die Verordneten Medikamente, die leider aber völlig entgegengesetzte Wirkung hatten, nehmen. Zu allem Überfluss waren sie dort etwas unfähig und haben, statt einem anderen Medikament, die Dosis immer weiter hoch gesetzt, muss ja irgendwann mal die richtige Wirkung zeigen, statt einfach auf ein anderes Medikament umzusteigen. Nachdem wir aus der Klinik raus waren, haben wir die Medikamente sofort eingestellt und uns mit selbstgebastelter Bedarfsmedikation durchs Leben gemauschelt. Dabei ist nur oft das Problem, dass wir, wenn es nötig ist, gar nicht auf die Idee kommen, dass Medikamente gerade helfen können und sie darum dann vergessen und nicht nehmen. Hat man das „Glück“ von einer Außenperson daran erinnert zu werden, dass es helfen könnte etwas zu nehmen, wird es auch genommen und stellt sich oft als hilfreich heraus. Es macht das was da ist nicht weg, nur erträglicher und klarer manchmal.

Nun müssen wir uns noch überwinden bei unserer Psychiaterin anzurufen, brauchen einen neuen Termin, um auch mit ihr durchzusprechen, wie uns was wir nun nehmen. Im Grunde nehmen wir nun das, was sie uns schon längst vorgeschlagen hat, wir uns aber nicht getraut haben zu nehmen. Nun, es hilft, weswegen wir es wohl zumindest für ein paar Tage, vielleicht auch ne Woche oder zwei, bei der Medikation belassen werden. Und dennoch ist der Kampf nicht ausgestanden, aber wir können uns ihm etwas ruhiger widmen, ohne unter ständigem durchdrehen zu leiden 😉

Gestern hatten wir dann nochmal ein Gespräch mit der Partnerin, darüber ob und wie wir unseren Sohn aufklären. Dazu hatten wir vor ein paar Tagen schon mal hier geschrieben.
Nun, nachdem wir uns vorher eigentlich einig waren, dass es an der Zeit ist, ihm ein bisschen mehr zu erlären, zu erklären wie seine Mutter ist, was da manchmal mit ihr passiert etc., haben wir ein Buch dazu bestellt, welches wir uns dann auch gemeinsam angeschaut haben. Mit dem Ergebnis, dass wir alle der Meinung waren, dass es so wie es geschrieben ist, nicht für ihn geeignet ist. Also ging die Suche weiter, nach Möglichkeiten, den Kleinen aufzuklären. Wir haben also selbst angefangen zu schreiben und dabei auch Ansätze und Ideen, die uns gefielen, aus dem bestellten Buch übernommen. Noch längst nicht fertig, dafür fehlt die Konzentration und die Zeit aber man arbeitet dran.
Gestern dann sagt die Partnerin, dass sie es besser finden würden, wenn wir das noch weiter hinauszögern, warten bis er älter ist. Wahrscheinlich hat sie Angst, es könnte ihn verunsichern, verängstigen oder in eine Krise stürzen. Wir sind uns unsicher, denken aber dennoch, dass es ihm eher zum Verständnis dienen würde. Wir glauben nicht, dass es ihn tatsächlich verunsichert, schließlich würde er „nur“ eine Erklärung für etwas erhalten, für  etwas das ihm eh schon bekannt ist.
Gerade vor ein paar Tagen hatten wir wieder ein beiläufiges Gespräch mit dem Kleinen. Während wir gemeinsam das Zimmer aufräumten, sagte er wieder das wir anders sind als andere Mütter. Daraufhin fragten wir nach, wie er das meinen würde und er sagte uns, dass man mit uns andere Sachen machen kann, dass wir manchmal wie ein Kind sind beim Spielen oder so. Wir haben ihm zugestimmt und gefragt ob ihn das stört, worauf er sagte, dass er es total cool findet, weil das einfach viel mehr Spaß bringt.
Da fragen wir uns, würde es ihn wirklich verwirren, wenn er weiß warum wir so sind? Oder würde es ihm nicht viel mehr helfen können, mit schwierigen Situationen besser umgehen zu können? Wir sind nun auch wieder total verunsichert.

Heute hätten wir eigentlich einen Termin bei seiner Therapeutin gehabt, um genau darüber zu sprechen und auch nochmal gemeinsam zu überlegen, wie man am Besten an das Thema rangehen kann. Sie war auch dafür ihm das zu erklären. Leider hat die Grippewelle auch seine Therapeutin erreicht und der Termin konnte nicht stattfinden. Nun warten wir, wann wir einen neuen Termin bekommen können und wann sie wieder fit ist.

Wir werden uns nun an die Hausarbeit machen, versuchen uns damit weiter abzulenken, den destruktiven Gedanken, uns selbst zu zerstören, keinen Raum geben. Das gestaltet sich leider nicht so leicht, es ist viel zu allumfassend, alles ergreifend, alles betreffend. Es hat sich wie ein schwarzer Mantel über alles gelegt und erdrückt, nimmt die Luft zum Atmen, den Raum sich frei zu bewegen. Aber wir wollen uns davon nicht erdrücken und einnehmen lassen, kämpfen immer weiter dagegen an und geben die Hoffnung nicht auf, dass es nachlässt, wieder ruhiger wird, wieder weniger zwanghaft und sicherer.

Wir müssten das Haus verlassen, müssten einkaufen gehen, müssten Post wegbringen und einen Antrag für einen Klinikaufenthalt besorgen. Ob wir das heut schaffen ist noch dahingestellt. Hoffnung ist noch nicht aufgegeben. Bisher sieht es nicht danach aus, dass wir auch nur einen Fuß vor die Wohnungstür bekommen aber noch ist der Tag ja nicht vorbei, schaun wir mal.

Über: Rückmeldungen die verwirren! Oder: Positive Überforderung!

Wir sind überwältigt und sprachlos.

Angefangen damit, dass wir auf den Beitrag, in dem wir über unsere Wut unserer Mutter gegenüber geschrieben haben, einige Rückmeldungen kamen, die uns arg überfordern, gleichzeitig aber unglaublich gut tun.

Es fällt uns selbst oft schwer zu erkennen, wie schlimm unser Leben bisher teilweise verlief. Selbst jetzt, wenn wir hier das Wort „schlimm“ nutze, kommt es mir wahnsinnig übertrieben vor. Als würde ich mich wichtig machen wollen, in den Mittelpunkt drängen wollen, Ausreden für mein jämmerliches im Leben zurecht finden suchen, als würde ich lügen, mir etwas aus den Fingern saugen.

Irgendwie stimmt es auch, denn warum schreiben wir diesen Blog? Warum sprechen/schreiben wir über unsere Vergangenheit und Gegenwart, über unsere Familie, Dinge die uns beschäftigen, unsere Probleme und Erfolge usw.

Natürlich weil wir gesehen werden wollen, weil Teile unseres Systems nicht mehr schweigen können/wollen. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass diese Parallelwelten nicht mehr im Verborgenen bleiben, wir möchten auffordern zu reagieren und nicht weg zu schauen, wir möchten auffordern zu Hinterfragen und nicht zu verurteilen. Für uns möchten wir die Möglichkeit nutzen, unaussprechliches zumindest aufzuschreiben, zu teilen, zu verarbeiten ( zumindest ein bisschen), unseren Käfig in winzig kleinen Schritten zu verlassen. Hier müssen wir nicht so viel Show machen wie im Alltag, nicht funktionieren, nicht lächeln (sieht ja eh keiner), nicht vollkommen kontrolliert sein. Hier ist es uns möglich, das zu sagen, was wir sonst nicht über die Lippen bekommen, weil es uns viel zu lächerlich scheint, zu unberechtigt, zu falsch, zu Scham behaftet, zu intim und überhaupt unmöglich.

Wenn wir nun Kommentare lesen, in denen steht, dass es jemanden sprachlos, zornig, betroffen macht, sollte es uns wohl nicht wundern. Dennoch tut es genau das. Es wundert uns? Haben wir es vielleicht schlimmer dargestellt als es war? War es wirklich so schlimm? Sind die Reaktionen anderer darauf normal? Wie weit sind wir dann von dem „normal“ weg? Übertreiben wir nicht einfach nur? Sind wir unfair unserer Familie und unseren Tätern gegenüber? Haben sie das wirklich verdient? Ist das in Ordnung was wir hier machen?

Unsicherheiten über Unsicherheiten. Und gleichzeitig tut es uns so gut, wenn anerkannt wird, dass wir keine schöne Kindheit hatten, dass unsere Familie nicht gut mit uns umgeht, das es traurig ist, unbegreiflich ist (das ist es für uns auch), sprachlos macht. Es tut uns gut diesen Raum zu haben, gesehen zu werden und dennoch nicht angesehen zu werden.

Wir sind dankbar für jeden einzelnen Kommentar, für jeden lieb gemeinten Wunsch und jedes Kraft spendende Wort!

Und gestern schleichen wir um die Kommentare herum und sind unfähig eine Antwort zu schreiben, nicht einmal ein kleines Danke oder so wollte gehen, einfach weil sie uns komplett überfordert haben 😉

Dann plötzlich, später am Abend, haben wir eine E-Mail bekommen, die uns noch viel sprachloser gemacht hat, die uns so gut getan hat, die einfach so ohne Anlass kam.

Da schreibt uns jemand einfach so, einfach nur, um uns was gutes tun zu wollen. Einfach nur so! (krass ne?!?)

Die Überschrift ließ erahnen, was da kommt. Sie lautete: nur ein paar aufmunternde Worte 🙂

Da wird uns geschrieben, dass man uns lieb hat, dass man uns als wertvoll empfindet, dass man uns noch besser kennenlernen möchte, dass man sich auf uns freut.

Wahnsinn!!! Danke!!! Jetzt ist die Überforderung perfekt 😀

Ups, hier scheint es ja doch vorwärts zu gehen

So, genug gejammert in den letzten Tagen/Wochen/Monate. Jawohl ja! Na gut, ganz werden wir euch davon sicherlich nicht verschonen aber wir können ja zumindest mal kurzfristig Pause machen 😉

Grundsätzlich hat sich an unserer Situation nicht viel geändert, außer vielleicht der Tatsache, das so die ein oder andere Innenperson langsam wieder etwas mehr zu sich findet.
Ja, durch unser völlig ermattetes, übermüdetes Hirn trällert doch plötzlich jemand glücklich vor sich hin. Nanu, wer stört da unsere depressive Stimmung? Wie kannst du trällernd und pfeifend durchs Hirn flöten, während wir anderen uns überlegen, welches denn nun der sinnvollste Weg ist um abzutreten? Was fällt dir eigentlich ein, hast du sie noch alle!?! So kann man nicht in Ruhe depressiv sein und sterben wollen, wirklich nicht, find ich echt nicht okay.
Aber gut, wer fragt mich denn schon *grummel*

Ich könnte jetzt fragen, was denn nun innerhalb der letzten paar Stunden so tolles passiert ist, dass man fröhlich trällernd durchs Hirn flötet, kann es aber auch lassen und (einfach) mal hinnehmen.

Gut, denk ich mir still, will ja niemanden ausbremsen.

J. (Innenperson) hat heut den gesamten Tag in der Handballhalle mit dem Zwerg verbracht. Nach ihren letzten kläglichen Versuchen im vergangenen Jahr (oder war es das davor *fragend-in-die-Runde-guck*) sich wieder einem Handballverein anzuschließen, hat sie es dann heut erneut in Angriff genommen. Das der Verein in dem der Zwerg spielt inzwischen eine zweite Damenmannschaft hat, wissen wir seit einigen Monaten, da konnte/durfte/wollte J. aber nicht. Wie es aussieht hat sich also doch etwas an unserer Situation geändert. Sie scheint inzwischen damit zurecht zu kommen, das der Körper nicht mehr 17 Jahre alt ist, das war für sie, nach langen Jahren Abwesenheit, ein ziemliches Problem. Diesmal will sie es anders angehen, langsam wieder anfangen zu trainieren, erstmal Konditions- und Muskelaufbau betreiben, zumindest ein wenig 😉

Okay, das ist schon deutlich mehr als bei ihrem letzten Versuch. Da hat sie es direkt übertrieben und als man ihr versuchte klar zu machen, dass das nicht sooo super ist, hat sie uns ihre Wut auf uns alle und dieses verpfuschte Leben spüren lassen. Scheinbar hat sie sich arrangiert.

Ich schick ein paar Stoßgebete sonstwohin ab und hoff, dass es gut geht, mit viel Glück ergibt sich da doch noch ein erträglicher, vielleicht sogar optimistisch gesehen, ein guter Kontakt. Das könnte uns als System gut tun, Sport kann dem Körper nicht schaden, bisschen Muskelaufbau sicher auch nicht und überhaupt (da keimen schon wieder so absonderliche Hoffnungen), vielleicht lernen wir da nette Leute kennen, sowas wie „normale“ Alltagskontakte, kann ja auch nicht schaden. Oder doch? (Egal für heut, das würd den Rahmen des Beitrags sprengen 😉 )

Ach und um auf das aufgedrehte Flöten in unserem Hirn nochmal einzugehen, es ist eins unserer Innenkinds das vor lauter Freude darüber, dass C. (anderes Innenkind) heut fast zwei Stunden auf dem Wohnzimmerboden hockte und Ponyhaare kämmte, frisierte und das ganz ohne angst und weinen, ohne verschrecktes Zusammenzucken, völlig in die Welt von „My little Pony“ abgetaucht.

Und auch da zeigt sich, es muss sich innen viel getan haben!

Kleinigkeiten, für uns ganz groß. Vor allem letzteres lässt hoffen, macht glücklich und wir freuen uns. Freuen uns darüber das C. immer weiter ins Leben zurück findet und hoffen das sie vielleicht irgendwann wieder ein kleiner Teil unseres Alltagsteams sein kann.

C. wir haben dich furchtbar lieb! Wir alle sind so stolz auf dich und wir freuen uns über jeden kleinen Schritt den du zurück ins Leben machst! Wir sind da, egal was du brauchst und auch im Außen gibt es Menschen die dich lieben und die dir helfen, wenn du das möchtest!

 

 

 

Unser Jahr 2012

Wie bereits angekündigt, kommt hier nun der Versuch eines Jahrerückblicks für 2012.

Das ist gar nicht so leicht, denn das gesamte vergangene Jahr ist nur recht verschwommen in unserer Erinnerung, kaum sortiert und es ist schwierig Ereignisse einer bestimmten Zeit zuzuordnen.

Alle Zeitangaben also ohne Gewähr 😉

Das Jahr hat schwierig angefangen für uns und die Erinnerungen sind nur schwach. Wir haben kurz zuvor, also Ende 2011, offiziell Abstand zu unserer Familie gefunden, zu unserer Mutter und unserem Bruder. Die Entscheidung war sehr schwierig und hat uns zu Beginn des letzten Jahres sehr zu schaffen gemacht. Gleichzeitig fiel aber auch die klare Entscheidung im System, endlich wirklich Abstand zu gewinnen, endlich wirklich frei zu sein, mit der Bereitschaft alles uns in der Macht stehende zu tun, um sich aus den Fängen der RiGaG zu befreien. Es zeichnete sich immer mehr ab, dass der bisherige Zustand nicht weiter tragbar war.

Wir versuchen also weitere Unterstützung für diesen Weg zu bekommen, gingen offensiver vor indem wir immer deutlicher äußerten was wir brauchten, Hintergründe und Schwierigkeiten ansprachen. Der Erfolg dieser Methode blieb erstmal aus. In unserer damaligen Therapie dümpelten wir erfolglos rum, starteten immer wieder neue Anläufe um eine Arbeitsbasis finden zu können, um dann wieder mit Enttäuschung festzustellen, dass diese Versuche sinnlos waren. Die Therapeutin forderte uns immer wieder auf Unterstützung von anderen Seiten zusätzlich zu finden. Bemüht haben wir uns, klapperten Beratungsstellen und Therapeuten ab. Entweder konnte man uns nicht helfen oder man wollte nicht, der Hintergrund wirkte abschreckend. Eine harte Zeit mit wahnsinnig vielen Zweifeln, ob wir überhaupt irgendwann jemanden finden würden, der uns wirklich helfen kann. Gab es diesen Menschen überhaupt?

Aber wir hatten noch unsere Therapeutin, die zwar wenig hilfreich aber wenigstens da war und hatten zusätzlich die ambulante Betreuung, die uns zumindest half uns um wichtige Dinge, wie den Rentenantrag, den Insolvenzantrag, Arbeitsamtsgedöns, Gutachter, Arztbesuche usw. zu kümmern.  Allerdings war auch der Kontakt mit der ambulanten Betreuung jedesmal ein wahnsinniger Kampf, den wir mehr als einmal verloren haben.

Irgendwann, zu Beginn des Jahres als unser Widerstand deutlicher wurde, sendete man uns und unserer Partnerin eine kleine Warnung dessen, was vermeintlich passieren würde, wenn wir diesen Weg weitergehen würden. Man manipulierte nachweislich die Bremsen ihres Autos, was aber glücklicherweise und das sollte es wohl auch, gut ausging.

Im April hatten wir einen Termin für ein Gutachten bzgl. unseres Rentenantrags, mit dem Ergebnis das uns (erstmal) für ein halbes Jahr, die volle EU-Rente genehmigt wurde. Das Gutachten selbst war die reinste Katastrophe, daran erinnern möchten wir uns nicht unbedingt.

Als nächstes entschied unsere damalige Therapeutin die Therapie mit uns zu beenden. Das kam sehr überraschend, weil sie uns in der Woche zuvor noch versicherte diese Zeit gemeinsam mit uns durchzustehen und da zu sein. Dann plötzlich teilte sie uns ihre Entscheidung mit, gab uns noch einen letzten Termin und äußerte dann nochmal klar, dass sie keinen weiteren Kontakt wünscht und aus dem Thema aussteigen möchte. In der letzten Stunde, eine Woche später, versuchten wir das in uns aufbrechende Desaster ein wenig abzufangen, indem wir versuchten zu klären, warum es zu diesem plötzlichen Sinneswandel kam. Richtig geklärt werden konnte es nicht, inzwischen haben wir unsere Erklärung darin gefunden, dass sie überfordert war und verängstigt. Es ist ihr über den Kopf gewachsen. Schade nur, dass sie vorherige Möglichkeiten mit uns genau darüber zu sprechen, wir haben es mehrfach angesprochen und immer wieder nachgefragt, abgetan hat und somit mehr kaputt gemacht hat, als es hätte sein müssen.

Im Nachhinein sind wir froh über das Ende, denn so haben wir, Mitte des Jahres(?), nochmal alle Hebel in Bewegung gesetzt und am Ende den Weg zu unserer jetzigen Therapeutin gefunden. Sie war uns, in den letzten Monaten des Jahres, eine wichtige und gute Unterstützung und bietet uns die Möglichkeit positive Therapieerfahrungen zu sammeln.

Die Unterstützung durch Freunde und Bekannte war über das Jahr hinweg enorm, jeder auf seine Art und Weise wertvoll und hilfreich. So konnten wir das ein oder andere Mal etwas durchatmen, weil jemand uns unseren Sohn etwas abgenommen hat und uns Freiraum schenkte, weil Freunde an schwierigen Tagen da waren und Schutz und Halt boten, weil sie manchmal stundenlang mit uns telefonierten oder chatteten um uns zu beruhigen und zu zeigen, dass wir nicht allein sind. Weil immer dann, wenn bei uns alles zusammenbrach (und das war mehr als einmal), einer von ihnen da war und half die Katastrophe mit aufzufangen, abzufangen was geht und wieder aufzubauen. Weil unsere Ängste und Zweifel ernst genommen, angenommen und nicht klein geredet wurden, weil wir verstanden wurden und nicht das Gefühl haben mussten ins Bodenlose zu fallen. Was nicht ausschließt, dass es sich das ein oder andere Mal dennoch so angefühlt hat.

Unsere Beziehung ist auch in diesem Jahr wieder etlichen Schwierigkeiten ausgesetzt gewesen, einige Male schien die einzig sinnvolle Lösung, die Trennung, wenn auch erstmal nur Räumlich. Gleichzeitig ist die Beziehung so eng, dass diese Lösung keiner von beiden so richtig möchte. Also wurde gesprochen, gestritten, diskutiert, sich vertragen, geredet, geschwiegen, gebrüllt, geheult, getröstet, gehalten, gelacht, gehofft, gestärkt, gefunden, verloren, aufgegeben, sich begegnet, wiedergefunden, geliebt, …

2012 hat es wieder vermehrt Kontakt zu dem Ex-Mann gegeben, dem Vater unseres Kindes. Dieser Kontakt ist für uns jedes Mal wieder eine Herausforderung, endet es doch häufig in Beschimpfungen unserer Person, für unseren Sohn jedoch enorm wichtig. Zwischenzeitlich haben sich unsere vorherrschenden Kommunikationsschwierigkeiten so zugespitzt, das nur ein Kontakt über die Therapeutin unseres Sohnes möglich war. Es hat sich insofern gelohnt, dass es zur Zeit wieder Kontakt zwischen den beiden gibt, wenn auch nur telefonisch.

Die Therapeutin unseres Sohnes hat darüber hinaus auch die ein oder andere bei uns ausbrechende Kriese abgefangen und stand uns mehrfach hilfreich zur Seite. Gerade zu der Zeit, als unsere ehemalige Therapeutin, von einer Woche auf die andere, plötzlich weg war.

Im Sommer des Jahres hatten wir etwas Ablenkung von all unseren Katastrophen, konnten zwei Wochen bei Freunden Urlaub machen und im Anschluss nochmal ne Woche am See. Wir sind zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder schwimmen gegangen. Nicht neben dem Kinderbecken vor sich hindümpeln, nein, wir waren wirklich schwimmen und tauchen. Unvorstellbar, denn Wasser im Gesicht sorgt hier doch in erhöhtem Maße, für Panik und Todesangst und ist selbst beim Duschen schon ne Herausforderung.

Wir waren mit unseren Inlinern laufen und haben jeden verfügbaren Sonnenstrahl in uns aufgesogen.

Wir haben nach vielen Versuchen, in Selbsthilfeforen einen Raum für uns zu finden, festgestellt, dass dieser Weg nichts für uns ist. Wir sind dankbar für die Menschen, zu denen wir über dieses Medium gefunden haben, dankbar für Freundschaften die sich daraus entwickelt haben aber die negativen Erfahrungen überwiegen. Dementsprechend haben wir uns 2012 dann auch aus dem letzten Forum zurückgezogen und es tut uns gut. Wir haben gebraucht um uns, von Dingen und Leuten die uns dort begegnet sind, zu erholen und sind damit auch noch immer beschäftigt. Im Internet begegnet man immer wieder Menschen, die sich dort anders darstellen, als sie es in der Realität sind. Menschen die sich Geschichten ausdenken, Erlebnisse von anderen kopieren, Lügengebilde aufbauen, vertrauen missbrauchen, krank sind. Das ist im keiner Weise wertend gemeint, denn diese Menschen müssen ein großes Problem mit sich tragen, denn einen anderen Grund finde ich als Erklärung für dieses Verhalten nicht. Viele Stunden und Gespräche wurden in einen dieser Menschen investiert, es wurden sich Nächte um die Ohren geschlagen und es fanden immer wieder die selben Gespräche statt, leider ohne Erfolg. An dieser Stelle haben wir für uns gelernt, dass man ausschließlich den Menschen helfen kann, die tatsächlich Hilfe möchten, denn wer nichts verändern möchte, wird das auch nicht tun!
Wir müssen und mussten uns von diesen Menschen distanzieren. Es macht uns wahnsinnig wütend und hilflos, wenn wir Menschen begegnen, die mehr oder weniger offensichtlich faken, sich Storys ausdenken um Fehlverhalten zu rechtfertigen, anderen, die diese Erlebnisse und Probleme tatsächlich mit sich tragen, etwas vorspielen und sie hintergehen, nur um dem narzistischen Selbst Befriedigung zukommen zu lassen. Da stellen wir uns die daraus resultierende Frage, wie es dieses narzistische Wesen als befriedigend erleben kann, wenn sämtliche Kontakte auf Lügen aufgebaut sind oder darauf den Gegenüber einzuschüchtern. Im Kreise von labilen, hochtraumatisierten Menschen ist das, wenn man weiß wie, relativ einfach zu erreichen.

Das Jahr 2012 stand für uns unter den Sternen der Selbstfindung, der Entscheidung, dem Kampf, der Befreiung, der Krise, der Hoffnung, der Stärke und dem Glauben. Durch das Tattoo, welches wir uns im Dezember haben stechen lassen, ist ein langer Wunsch in Erfüllung gegangen.

„Hope defies all agony“

Die Hoffnung ist es, die uns das Jahr hat überstehen lassen, die uns die Möglichkeit gab, uns auf unseren Weg, einen Schritt raus aus der Hölle unseres Lebens zu machen. Die Hoffnung ist es, die uns jeden Morgen hat aufstehen lassen, kämpfen lassen und selbst in den dunkelsten Stunden nicht aufgeben lies.
Die Hoffnung die Hölle unseres Lebens irgendwann mit ein bisschen Abstand betrachten zu können und nicht auf Dauer darin leben zu müssen.

Das Jahr war ein unglaublicher Kampf, mit vielen vielen Niederschlägen und gleichzeitig vielen positiven Erfahrungen.
Wir sind froh, dass es vorbei und geschafft ist, das wir hier noch sitzen und schreiben können, das unser Lebenskampf weitergeht.

Für das Jahr 2013 wünschen wir uns ein paar Katastrophen weniger, die Möglichkeit uns neu zu orientieren, die Kraft mehr am Leben teilzunehmen, die Ruhe um die Geschehnisse der letzten drei Jahre verarbeiten zu können, den Mut nicht aufzugeben, die Stärke bei uns zu bleiben und uns weiter zu entwickeln.

Ein neuer Abschnitt beginnt- und auch ein Danke an unsere Helfer und Vertrauten

Zuerst möchten wir allen Lesern und Leserinnen  ein gutes, gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr wünschen! Danke für euer fleißiges lesen und teilnehmen an unserem Leben, für die Kommentare und Wünsche, sie haben uns viel Kraft gegeben und uns auch hin und wieder ordentlich ins Nachdenken getrieben 🙂

Es hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen und wir sind verwirrt. So richtig greifen können wir es noch nicht, trauen uns auch gar nicht. Zwischendurch kommt dennoch soviel Lebensfreude auf, das wir es kaum glauben können.

Heute ist uns bewusst geworden, dass wir selbst nicht an unser Überleben geglaubt haben. Wir sind in den Todeslebensüberlebenskampf eingestiegen ohne uns dessen bewusst zu sein, tatsächlich eine Überlebenschance zu haben. Ohne Bewusstsein darüber was danach passiert, wie ein Leben nun aussehen könnte, was wir uns wirklich unter Leben vorstellen.

Anfang des letzten Monats haben wir uns erlaubt unseren Ideen von unserem Leben etwas Raum zu geben. Davon zu träumen was wir für Möglichkeiten hätten in der Zukunft, ohne am Ende auch nur an eine dieser Möglichkeiten selbst glauben zu können. Vielleicht haben wir sie auch nur erzählt um unsere direkten Mitmenschen zu beruhigen, um sie nicht vollkommen mit in unsere wahnsinnige Welt, unsere Parallelwelt zu reißen. Um sie nicht noch mehr, als sie es bereits waren, in Angst und Sorge um uns zu versetzen, sondern um wenigstens Ihnen die Hoffnung und den Glauben zu erhalten, den wir längst verloren hatten. Der Glaube den sie dann wiederum an uns und unsere Stärke hatten, hat uns den tatsächlichen Mut gegeben den Kampf nicht einfach aufzugeben, sondern weiter zu gehen und jede weitere Hürde in Kauf zu nehmen. Man wollte niemanden enttäuschen, nicht die Menschen die so viel mit und wegen uns ausgehalten haben, nicht die, die die Einzigen waren/sind die an uns jemals wirklich geglaubt haben und teilweise über Jahre hinweg immer und immer wieder ihre Energie in uns investieren. Ohne diese Menschen, damit meinen wir wirklich jeden Einzelnen unserer Helfer, Freunde, Familie (und damit meinen wir sicher nicht unserer Herkunftsfamilie), hätten wir diesen Kampf nicht geführt, dessen sind wir uns sehr bewusst. In uns selbst haben wir diese Stärke „noch“ nicht gefunden, nicht für uns selbst. Dennoch ist das Ergebnis kein anderes, wir sind am Leben und davon haben wir selbst wohl am meisten 😉

An dieser Stelle an all diese Menschen ein riesengroßes, unbezahlbares DANKESCHÖN!!!
(zwischendurch gibt es tatsächlich so einen Anflug von Freudentränen)

In den kommenden Tagen möchten wir gerne noch einen Jahresrückblick schreiben, bisher fehlt uns noch die Energie dafür. Aber das vergangene Jahr war eins der härtesten für uns und gleichzeitig eins der stärksten, denn wir haben es zum ersten Mal in unserem Leben geschafft, für uns einzustehen. Auch wenn wir diesen Schritt sicher (noch) nicht gewagt hätten, wenn wir nicht gezwungen gewesen wären eine Entscheidung zu treffen, die eine klare Richtung vorgibt.

Und jetzt?
Jetzt stehen wir da und müssen uns wirklich Gedanken machen über unsere Zukunft, denn inzwischen ist sie die Gegenwart. Die Zukunft an die wir nicht glauben konnten ist nun Realität, fremd und unbekannt. Alles verändert sich, nichts ist so wie bisher und wir stürzen uns in ein neues Leben, von dem wir noch keinerlei Vorstellung haben.

Heute hatten wir einen wirklich tollen ersten Tag des Jahres, ein gelungenen Anfang sozusagen. Wir waren mit einer Vertrauten, ihrem Hund und unserem Sohn draußen. Sind spazieren gegangen, haben mit dem Hund Fussball gespielt, unsere Innenkids haben mit dem Sohn ein wenig auf dem Spielplatz gespielt, wir haben uns unterhalten und einfach eine losgelöste schöne Zeit erlebt.

Hunde sind für uns ein großer Trigger und mit groß meinen wir tatsächlich groß. Treffen wir unvorbereitet auf einen Hund, endet das, je nach anwesender Person im Körper, mehr oder minder in einem Desaster. Das kann ein panisches wegrennen sein, ein losheulen und hysterisches Zittern, Totstellen, Atemstillstand bis zur Ohnmacht etc.

Vorbereitet ist das dann schon deutlich besser, laufen wir draußen einem Hund über den Weg (lässt sich ja kaum vermeiden), reicht es auch die Straßenseite zu wechseln, einen kleinen Umweg zu laufen oder sich hinter mitlaufenden Personen verstecken. Dann sind aber auch gezielt Innenpersonen anwesend, die mit der Situation umgehen können und vom Trigger Hund unbetroffen sind.

Das wir eine freundschaftliche Verbindung zu einem Hund aufbauen könnten, haben wir bisher jedoch ausgeschlossen und auch nicht unbedingt angestrebt. Aber wie heißt es so schön, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Und somit hat es sich auch bei uns nun zugetragen, dass wir kurz vor Weihnachten das erste Mal bei einem Besuch bei besagter Vertrauten waren und dort mit ihren zwei Hunden in Kontakt kamen. Das war alles andere als leicht aber ihre Hunde sind beide auf ihre Art so toll mit uns umgegangen, dass wir uns trauten sie zu streicheln und ein vorsichtiges Kennenlernen einzugehen. Zwischendurch schlug das Herz etwas schneller, der Puls war nicht mehr ganz so ausgeglichen und wir mussten uns auch immer wieder daran erinnern, das Atmen nicht zu vergessen. Am Ende jedoch konnte es als eine positive Hundeerfahrung abgestempelt werden und wir haben uns auf ein Wiedersehen gefreut.

Heute war dieses Wiedersehen dann nur mit einer der beiden Hunde aber unglaublich positiv und schön. Zwischenzeitlich sind wir noch auf andere Hunde getroffen, das wurde uns dann doch etwas zu viel, doch wir sind dennoch nicht abgedreht, sondern ruhig auf Abstand gegangen und das war dann wiederum vollkommen okay.

Ein schöner und sehr positiver erster Tag des neuen Jahres, des neuen Lebens, UNSERES Lebens!

Danke an alle, die diesen Weg bis hierher mit uns gegangen sind!

Wir haben es getan…

Wir haben es getan 😀 und wir freuen uns riesig!
Heute waren wir in der Stadt und wollten, gemeinsam mit unserer engsten Vertrauten, einen Termin zum Tätowieren ausmachen.
Und wie es der Zufall will, es hatte jemand den Termin abgesagt und die Tätowiererin hatte Zeit und bot an, direkt dort zu bleiben und das Tattoo zu stechen.

Gut, warum also nicht. Der erste Gedanke war: super, brauchen wir uns heut nicht weh tun, bisschen nett zugefügter Schmerz ist doch auch prima. An nem Tag wie heute auf jeden Fall zu gebrauchen 😉
Und irgendwo war die stille Hoffnung, es möge doch bitte ordentlich weh tun.
Okay, das war dann doch nicht an dem und tat, entgegen dem was man erwartet hatte, überhaupt nicht weh. Mit einem Kugelschreiber auf dem Arm rummalen ist mindestens genauso, wenn nicht sogar schmerzhafter.

Wir sind so froh und glücklich über das Tattoo. Ok, zumindest die von uns, die es sein sollten 😀
Wir finden es cool das es am heutigen Datum gestochen wurde, in der passenden Zeit und Situation. Pünktlich vor der Klinik, in einer Situation in der wir die Hoffnung mehr brauchen als alles andere.

Für uns ein Zeichen der Freiheit! Erlaubt ist/war es nicht. Jetzt ist es da und gehört zu uns!
Und hier natürlich noch, damit ihr sehen könnt was uns so glücklich macht, unser neues Tattoo

Hope defies all agony

Hope defies all agony

Hope defies all agony

Hope defies all agony

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