In nur wenig Stunden ist alles anders

In wenigen Stunden ist fast alles anders, wäre das nicht richtiger? Unsere Welt steht so total Kopf, der Zwerg bricht sich die Seele aus dem Leib (man vermutet die Aufregung machts) und kann nicht schlafen. Wir versuchen die letzten Reste einzupacken, zwischen Bett frisch beziehen, Kind beruhigen, Bettwäsche waschen und trocknen, denn man hat schließlich schon alles an Bettwäsche weg, damit mans nicht auch noch morgen schleppen muss und zuletzt uns. Wir sind ängstlich bis panisch, grübelnd von einem Raum in den nächsten laufend, wütend, saumüde, hungrig nichts essen könnend, besorgt, verzweifelt, voller Tatendrang, endlos gelähmt, peinlich beschämt, völlig überdreht, zweifelnd und traurig.

Die letzte Nacht in dieser Wohnung,  einigen fällt es schwer sie hinter sich zu lassen andere sind froh sie bald los zu sein. Sie hatte ihre Vorteile, denn bei drei Balkonen ist Sonne sicher. Natürlich nur wenn sie scheint aber im Sommer hat es uns  so gut getan dort auftanken zu können, ohne die Wohnung verlassen zu müssen.
Es ist auch die gemeinsame Wohnung von unserer Freundin und uns, was uns teilweise auch viel Sicherheit und manchen ein bisschen Zuhause war. 
Es fühlt sich seltsam an auszuziehen, während unsere Freundin nicht hier ist und sie in eine, nur noch teilmöblierte und dem Chaos erlegene, Wohnung zurückkehren zu lassen.

Wir sind aufgekratzt und zu durcheinander und werden nun weiter packen und versuchen dabei das atmen nicht zu vergessen.

Den nächsten Artikel wird es dann bereits aus der neuen Wohnung geben.

Neuste Entwicklung zum Thema Mutter

Es ist so hart! Versager auf ganzer Linie ist absolut die richtige Bezeichnung für uns. Wir sind enttäuscht, wütend, verzweifelt, traurig, erfreut, hoffend, gefährdet vollkommen abzustürzen.

Unsere Mutter, täglich Thema, täglich Kampf, täglich unbegreifen, täglich Sehnsucht, täglich Schmerz, täglich Hoffnung… die Liste lässt sich beliebig erweitern.

Vor etwas mehr als zwei Jahren haben wir es geschafft den Kontakt zu der Mutter von unserer Seite abzubrechen.
Es gab Probleme die unseren Sohn betrafen, die uns die Kraft und Stärke verliehen haben, zu ihm zu stehen, zu uns zu stehen und für uns alle einzustehen und den Kontakt zu beenden.

Sie hat es wenig beeindruckt. Es gab keinen weiteren Versuch uns zu besuchen. Soweit konnte sie nicht mehr gehen, nicht solange unsere Partnerin an unserer Seite war und sie unsere gemeinsame Wohnung hätte betreten müssen.
Zwischen beiden, also zwischen der Mutter und unserer Partnerin, gab es in den vergangenen sieben Jahren einige unangenehme Zwischenfälle.
Unsere Partnerin hat die Mutter mehrfach mit ihren Taten an uns konfrontiert, hat beobachtet, sich schützend zwischen uns und unsere Familie gestellt und deutlich gezeigt, dass sie sich nicht den Mund verbieten lässt. Es gab Situationen in denen die Mutter in diesen Konfrontationen das ein oder andere zugegeben hat, um es dann zwei Stunden später wieder komplett zu verleugnen. Was sie aber nicht lassen konnte ist, unserem Sohn alle zwei bis drei Tage Post zu senden oder kleine Päckchen. Man könnte fast meinen, sie wäre eine tolle Oma/Mutter. Aber nur, solange man alles andere ausblendet.

Kommen wir nun zum eigentlichen Problem. Vor einigen Tagen hatte eine enge Freundin der Mutter Geburtstag und da auch sie uns und unserem Sohn zwischendurch Pakete schickt und wir uns für das letzte noch nicht bedankt haben, wollten wir ihr eine kurze Nachricht mit Geburtstagsgrüßen senden. Jemand aus unserem System hielt es für nötig, ohne unser Mitbekommen oder unsere Zustimmung, ihr unsere neue Adresse und die neue Handynummer mitzuteilen. Nachdem das bemerkt wurde, brach eine völlige Panik aus. Natürlich war uns sofort klar, dass wahrscheinlich genau in diesem Moment auch unsere Mutter davon erfuhr, da sie mit großer Wahrscheinlichkeit zu Gast auf ihrer Geburtstagsfeier war. Wieder übernahm jemand anders die Kontrolle über den Körper und schrieb der Mutter eine Entschuldigung und ebenfalls die neue Adresse.
Das war für sie natürlich die beste Einladung die sie von uns bekommen konnte. Damit ist der Damm gebrochen, die Einladung zu erneutem Kontakt ausgesprochen. Wie erwartet hat sie umgehend reagiert und uns zurück geschrieben.

Damit haben wir enorme Rückschritte gemacht und wenn wir das nicht ganz schnell wieder in den Griff bekommen, sind die vergangenen vier Jahre für die Katz und wir zerstören alles, was wir uns erarbeitet und aufgebaut haben.
Das Dilemma ist groß. Wir wissen nicht, wie wir das wieder in Ordnung bringen können. Eine einfache Nachricht mit dem Hinweis keinen Kontakt mehr haben zu wollen, lässt sich nicht umsetzen.

Wir haben furchtbare Angst, können nicht mehr klar denken und sind völlig am Ende. Außerdem sind wir so wütend auf uns, weil das überhaupt passiert ist und passieren konnte, dass es uns extrem schwer fällt, uns nicht stark zu verletzen, den Kopf vor die Wand zu schleudern, die Klinge zu nehmen um den Körper mit neuen Mustern weiter zu zerstören oder so lange mit den Fäusten auf Bäume einzuschlagen, bis die Hände ordentlich aufgerissen, vielleicht gebrochen, zumindest aber stark demoliert sind.
Bei vielen in uns schreit es nur noch nach Ende. Nach nicht mehr sein wollen, nicht mehr sein müssen. Nicht nochmal diesen Kampf kämpfen zu müssen, nicht erneut all das damit verbundene aushalten zu müssen.

Wir sind so überfordert mit all diesen Baustellen, die jede für sich schon Aufgabe genug wären.

Wir können nicht mehr, wir wollen nicht mehr und dieses ständige trotzdem müssen, raubt uns den letzten Nerv.

Wir haben zu tun… soviel…
Stattdessen sitzen wir hier und tun nichts.

Einfach nur fliegen…

Ich kann fliegen! Eine Überzeugung die schon seit der Kindheit aufrecht erhalten bleibt.

Heute wissen wir, das nennt man Dissoziation. Loslösen, dahin schweben, den Boden nicht mehr spüren. Darin hab ich mich gefunden, ich mochte diese Momente. Sie waren still, auch wenn sie es real nicht waren, für mich waren sie nicht nur das, sie waren Frieden.

Meine kleine Freiheit, meine Welt in die ich verschwinden konnte, wenn ich es für nötig hielt, wenn ich atmen und mich einen kleinen Moment in mir selbst sicher fühlen wollte, unabhängig von äußeren Umständen.

Äußere Umstände die unaushaltbar, unveränderbar auf einen nieder regnen. Die ein stetiges Auffüllen des inneren Seins mit der Saat des Bösen darstellen. Ein verändern des inneren Kerns, ein schleifen der Persönlichkeiten.
Solange bis nur noch ein geformter Rest übrig bleibt. Alles so wie es sein muss, so wie es sich gehört.

Diese Verformung hat mir meinen Frieden genommen. Meinen Ort der Ruhe und des Seins verwandelten sie in einen Ort der Angst.

Sie sitzen überall, starren mit ihren eiskalten Augen auf ihre Opfer nieder, verfrachten sie in Käfige, bewachen die Gedanken und jedes Wort ist ein durch Gitter gerufener, unverständlicher Hilferuf. Der nicht nach außen dringen kann, nicht in Worten die verstanden werden, nicht in Handlungen die begreiflich machen.

Ein leises Bitten, nur ein sanftes Raunen ist zu hören, wenn wir dürften… dann würden wir…

dem Raunen nachgeben…

der Ruhe ihren Raum zurückgeben.
Wir würden aufhören auszuhalten, würden für immer entfliehen…

Sehnsuchtsvolles Raunen…
… doch eigentlich möchten wir nur ein Leben… außerhalb der Parallelwelten…

Peinlich aber wahr, die Scheinwelt bricht ein…

Wow! Heut ist ein heftiger Tag, wahnsinnig anstrengend und schwierig. Ja, wirklich schwierig, denn hier passieren Sachen… oh man!

Durch unsere Beziehungsprobleme an allen Ecken, sind wir sehr unsicher und allein unterwegs. Versuchen uns abzulenken mit irgendwelchen Tätigkeiten, funktionieren ein bisschen, leider nicht ausreichend.

Heute haben wir ungefähr fünf Stunden unser Bad geputzt, fertig ist es noch immer nicht, morgen wird weiter gemacht, zumindest ist die Hoffnung da, dass es auch morgen funktioniert. Zu tun gibt es genug.

Wir mussten uns ablenken, hatten für den Abend einen Termin bei unserer Therapeutin. Der zweite nach ihrem Urlaub. Irgendwas hat sich geändert, wir haben etwas geändert. Versuchen die Beziehung wieder auf eine therapeutische Ebene zu bringen. Keine SMS mehr schreiben, das ist nicht ihr Job. Klar machen, dass sie Therapeutin ist. Nicht Mama, nicht Freundin, nicht irgendwas anderes… nur Therapeutin. Ist nicht ihr Job ständig erreichbar zu sein.
Wir fühlen uns schlecht, denn wir haben zugelassen, dass mehr gemögt wird als gut ist. Das wichtig wurde, was nicht so wichtig werden darf. Sie ist nur unsere Therapeutin. Das wurde so bewusst in der ersten Woche ihres Urlaubs, dass da einfach zuviel ist. Dissoziation hat geholfen die Zeit zu überstehen.

Und jetzt? Wir benehmen uns einfach nur komisch. Kapseln ab, weil all das nicht sein darf. Es wird weggedisst was nicht sein darf, was zuviel ist.

Innerlich schreit, heult und begreift es nicht was hier passiert und tatsächlich begreift es keiner so richtig. Zumindest hab ich so das Gefühl, dass eigentlich keiner so genau weiß, warum wir uns gerade so verhalten wie wir es tun.

Dann in der Therapiestunde waren wir doch recht… joa… wechselhaft… durcheinander…

Und dann, keiner weiß warum, schiebt sich jemand mit vor, berührt den Körper so, dass die Therapeutin verlegen reagiert, wegschaut, zu einem späteren Zeitpunkt drauf anspricht. Wir habens nicht mitbekommen, ging völlig an uns vorbei. Scham, wie konnte das passieren und vor allem warum??? Was wollte man damit erreichen?

Jetzt schreib ich darüber, über eine Sache für die ich/wir mich/uns sehr schämen, die uns verunsichert und ängstigt. Ganz schön intim und unangenehm hier darüber zu schreiben aber dennoch möchte ich es.

Dazu verleitet hat mich eine Mail die wir heute bekamen. Sie hat uns sehr bewegt, denn es wurde sich für unseren Beitrag Die verbotene Sehnsucht bedankt. Dafür, dass wir darüber geschrieben haben.
Auch das ist ein schwieriges, von Scham besetztes Thema. Eins das man lieber nicht anspricht, denn keiner will es wirklich hören und nur wenige können es nachvollziehen und verstehen.
Es fällt uns nicht leicht darüber zu schreiben, es löst viel aus, verstößt gegen sämtliche Regeln und Gebote aber auch das ist ein Teil von uns. Etwas das uns schwer fällt zu akzeptieren, denn keiner hat gern Personen/Anteile in sich, die unangemessen verhalten.
Es macht es nicht leichter zu wissen, dass in uns noch viel mehr brodelt und nur die Ausläufer das Außen erreichen.

Genau das ist aber einer der Gründe warum wir dieses Blog schreiben, wir möchten über die Dinge sprechen/schreiben die da sind. Dazu gehören auch die Teile dieses Lebens, die anders sind als meine. Auch die, für die ich mich schäme, deren Verhalten ich nicht verstehe oder lieber einfach abschaffen würde.

Irgendwie müssen wir lernen das alles auf einen gemeinsamen Weg zu bringen, möchten lernen auch die zu akzeptieren, die mir so fremd sind.

Gerade schämen wir uns unglaublich für dieses Verhalten in der Therapie und noch wissen wir nicht, wie wir es schaffen den nächsten Termin wahrzunehmen und nicht vor Scham zu versinken… aber irgendwie zeigt es so deutlich gerade unsere Schwächen und das kann ja auch eine Chance sein…

Nach der Therapie… wir waren erst eineinhalb Stunden später Zuhause. Wo wir in der Zwischenzeit waren, wissen wir nicht. Da lief etwas schief.
Danach dann verzweifeltes heulen, warum nur sind wir so? (ja ich kenn die Antwort, trotzdem scheiße!)

Schließen wir für heute ab, versuchen es erneut als eine Chance zu sehen, etwas verändern zu können. Das geht ja auch erst ab dem Moment wo man überhaupt weiß was da so passiert. Soviel Realität kann einem den Boden wegreißen. Soviel Wahrheit ist schwer zu ertragen. Amnesie für die Amnesie ist wohl gerade auch irgendwie… joa… dachte ich doch ich würde viel mehr mitkriegen, hätte einen Überblick oder so… absoluter Irrglaube. Wir müssen uns neu organisieren, unsere Scheinwelt bricht so langsam aber beständig ein…

Nächtlicher Polizeieinsatz bei unseren Nachbarn

Es ist kurz nach drei, mitten in der Nacht. Der Fernseher läuft zur Ablenkung von der Nacht und all dem damit verbundenen Stress.

In der einen Hand das Kuscheltier, die andere spielt zur weiteren Ablenkung auf dem Handy.

Plötzlich reißen Hilfeschreie einer Frau uns aus unserem Aushalt-Durchhalt-Zustand.

Sie kreischt und brüllt, irgendwas unverständliches und immer wieder, Hilfe, Polizei!

Tausend Bilder schießen durch den Kopf, selbstgefundene Erklärungen für die Schreie. Kurz erstarrt der Körper und Angst steigt auf. Was ist wenn da jetzt…
Jemand anderer übernimmt den Körper, schließlich muss gehandelt werden, dort braucht jemand Hilfe.
Er geht raus auf den Balkon, überprüfen von wo die Schreie kommen und abchecken ob man helfen kann. Scheint richtig was los zu sein also wurde das Handy gezückt und die Polizei gerufen.

Innerliches durchdrehen, Polizei anrufen verboten, sprechen verboten, gefährlich!!!

Außen wird gehandelt, der Notruf gewählt und die Polizei informiert. Inzwischen hatten wohl bereits andere ebenfalls angerufen, denn im selben Moment fahren zwei Polizeiwagen vor.
Sie eilen ins Nachbarhaus, sie schreit weiter, dazwischen Geschrei der Polizisten, die äußerst bemüht waren, die Situation möglichst schnell in den Griff zu kriegen. Sämtliche Nachbarn standen bereits an ihren Fenstern, schüttelten die Köpfe, tuschelten sich kleine Lästereien über die Polizisten und die betroffenen Nachbarn zu.

Die Frau hörte auf zu schreien, die Polizisten und weitere Männer aus der Wohnung gerieten wohl in Rage, zwischendurch knallte es, einer, vermutlich der Teenager-Sohn der schreienden Frau, rannte aus dem Haus und auf Socken die Straße entlang. Einer der Polizisten rief noch hinterher aber der Junge lief einfach weiter, ängstlich, überfordert und völlig neben sich stehend. Schien dann aber allen anderen Beteiligten egal.
Während dessen kümmerten sich die anderen Beamten darum, sämtliche Männer aus der Wohnung in ihre Polizeiwagen zu räumen und der Frau klarzumachen das es besser ist, wenn sie auch ihren Freund erstmal mitnehmen. Schließlich hätte er sie ja angegriffen und sie soll die restliche Nacht nutzen um sich Gedanken zu machen.
Sie war damit nicht einverstanden, entschuldigte sich bei ihrem Freund, weil er nun mit musste. Den Beamten war das dann aber nicht mehr so wichtig, sie waren fertig mit der Arbeit vor Ort und wollten wohl los.

Inzwischen sackte der Körper auf dem Balkon zusammen, die Beine versagten, zitterten unkontrolliert und konnten die Last nicht mehr tragen.

Ängstlich, auf dem Boden hockend, zusammengekauert, auf die Strafe wartend, die Hände schützend über den Kopf gehalten.

Nichts passiert, niemand kommt um sie zu bestrafen, doch sie weiß die Strafe wird kommen. Mit der Polizei darf sie nicht sprechen!

Als sich ihre Verkrampfung etwas lockert, hört sie hinter sich jemanden sprechen. Beruhigende Worte und eine weiche kuschelige Hand können sie nun erreichen. Sie zögert noch einen Augenblick, schaut nochmal ängstlich in alle Richtungen, niemand ist sonst zu sehen. Endlich kann sie loslassen und sich nach Innen begleiten lassen. Sanft, in kuschelweichen Armen wird sie fortgetragen, drückt ihr Gesicht ins Fell, um sich ganz darin zu verkriechen. Als sie bei ihren Blätterbett ankommen ist, ist sie schon viel ruhiger, atmet langsamer und gähnt. Der mit dem kuscheligen Fell wird noch bei ihr bleiben, bei ihm fühlt sie sich sicher, wenn er da ist muss sie keine Angst haben.

Mutter-Oma-Familie-Kontakt

Wieder dieses Mutter-Familien-Thema.
Das Kind vermisst seine Oma, hat ihr einen Brief geschrieben den er morgen in den Kasten schmeißen will.
Süß gemacht hat er es, sich Mühe gegeben, nach seinen Freunden  gefragt.

Können wir erlauben das er den Brief schickt? Können wir ihm das verbieten?

Chaos, Panik, Durcheinander

Alles schwankt, der Boden ist nicht mehr spürbar, versinken im Nichts.

Selbst schuld! Die regelmäßige Post der Mutter an das Kind haben vor ein paar Tagen jemanden unseres Systems veranlasst ihm zu sagen, es solle doch der Oma zurückschreiben. Sie würde ihm ja schließlich so häufig schreiben und man müsste wenigstens mal ein Danke zurück senden.

Selbst schuld!
Schlechtes Gewissen! Bin keine gute Tochter! Familie zerstört, Oma genommen, Enkel genommen dabei lieben sie sich doch. Sorge um Mama!

Aber ich muss doch auf ihn aufpassen, auf uns aufpassen. Dann wäre all der Kampf der letzten Monate umsonst gewesen.
Hilflos! Ich kann doch nicht die Oma nehmen, beiden so weh tun… und überhaupt, was ist wenn alles nur eine Lüge ist? Ein Hirngespinnst in das ich mich verrannt habe?

Was wenn ich einfach verrückt bin und all das in meinem Kopf nur dort stattfindet und im Außen alles ganz anders ist? Was ist wenn doch alles stimmt was sie sagen? Was…

Das kann nicht gut gehn!

Das hat sich gelohnt!

Wir sind gerade so erleichtert und froh und möchten auch das gern mit euch teilen.

Wir haben vor einiger Zeit einen Antrag auf Reha gestellt und bekamen zwei Wochen dann zwar die Genehmigung für die Reha, allerdings nicht für die Klinik in die wir möchten.

Die Klinik in die wir möchten kennen wir bereits und es war die erste und einzige Klinik die uns wirklich etwas gebracht und geholfen hat. Die erste aus der wir nicht desolater Heim kamen als wir rein sind, die erste in der wir wirklich gut an uns arbeiten konnten und selbst völlig geflasht davon waren, das wir anscheinend doch nicht so Therapieunfähig sind, wie wir bis dahin dachten.

Durch diese Klinik und die Erfahrungen, die wir dort machen durften, haben wir es geschafft nicht aufzugeben, weiter zu kämpfen für uns und unseren Sohn.

Als wir also nun die Zusage für eine andere Klinik bekamen, brach hier erstmal alles ein. Wieder zuviel gewünscht, zu sehr drauf gehofft, nicht gut genug um zu dürfen, nicht verdient zu dürfen. Sämtliche Selbstzweifel und Ängste wurden freigesetzt.

Wir haben all unseren Mut zusammen genommen und in der zugewiesenen Klinik angerufen, uns informiert über deren Konzept, deren Ansichten und darüber, ob wir mit unserer Problematik dort gut aufgehoben wären. Zuerst hatten wir ein Gespräch mit dem Chefarzt welches katastrophal lief. Er verstand nicht was wir von ihm wollten und versuchte uns die ganze Zeit zu sagen, wie gut seine Klinik zu uns passen würde, wie toll dort alles ist. Wir haben ihm immer wieder versucht zu erklären das wir von unterschiedlichen Dingen sprechen und aneinander vorbei reden. Das hat er auch überhaupt nicht so gesehen.
Da er uns also gern dort haben wollte, Betten müssen ja belegt werden, bot er uns an mit der Oberärztin zu sprechen, welche bei Aufnahme auch therapeutisch für uns zuständig wäre.
Dieses Gespräch war dann schon deutlich besser. Sie verstand wovon wir sprachen und wir konnten in Ruhe klären, ob die Klinik passend sein kann oder nicht. Ende vom Lied war, sie würden uns natürlich aufnehmen, allerdings wäre es nicht möglich an unseren tatsächlichen Problemen zu arbeiten, es würde ausschließlich um Alltagsstabilität gehen. Auch die Art wie dort mit uns als System gearbeitet werden würde, entspricht genau dem, was uns überhaupt nicht hilft, sondern Indikator für weiteres abstürzen wäre.

Heute haben wir uns getraut bei unserer Rentenversicherung anzurufen und nachzufragen warum unser Klinikwunsch und der unserer Ärztin nicht berücksichtigt wurde und wir nun in eine Klinik sollen, die uns nicht helfen kann.
Ihr werdet es kaum glauben aber die Dame am anderen Ende der Leitung war sehr freundlich und hörte sich in Ruhe an welche Einwände bestehen und warum es uns so wichtig ist in die Klinik zu dürfen, von der wir wissen, dass wir dort Hilfe bekommen.

Sie schaute sich die Akten durch und nachdem sie feststellte, dass wir bereits in der Wunschklinik waren, ging sie sofort auf unseren Wunsch ein.
Wir dürfen in die Klinik in die wir so gern möchten! Wir sind sehr dankbar dafür, froh darüber uns getraut zu haben anzurufen und vor allem erleichtert und dankbar mit einem Menschen telefoniert zu haben, der sich tatsächlich dafür interessierte uns als Anrufer ernst zu nehmen und zu helfen. Keine abgedroschene, gefühlskalte Bürotuse (entschuldigt bitte den Ausdruck).

Wieder bestätigt sich, sprechenden Menschen kann geholfen werden. Es lohnt sich nicht den Kopf in den Sand zu stecken (was nicht heißt, dass wir es nicht getan hätten und immer wieder tun), sondern es lohnt sich immer weiter zu kämpfen und sich für seine Bedürfnisse einzusetzen. Auch wenn wir immer gelernt haben keine Bedürfnisse und Wünsche haben zu dürfen…

Es ist das Gesicht der Mutterfrau

Seit einigen Tagen erschrecke ich, schaue ich in den Spiegel und sehe mein Gesicht.

Ich erstarre, der Puls steigt spürbar und sprunghaft an. Ich sehe das Gesicht dieses Körpers mit der Fratze der Mutterfrau. Mit ihren Gerichtszügen, ihrem starren, eiskalten, alles durchdringenden Blick, diesem unausweichlichen Bösen!

Panik!!! Ich ertrage eine Menge aber das geht zu weit! Ich ertrage diesen fratzenhaften Blick nicht! 

Alles vermischt sich, Ereignisse überschlagen sich. Ich will nicht werden wie die Mutterfrau! Ich will nicht ihre Fratze tragen müssen als meine Maske! Ich will, will, will das nicht!

Panik, ich will mir die Haut vom Gesicht reißen, um diese Fratze nicht sehen zu müssen! Ich will schreien doch der Hals ist zu, komplett verengt, lässt nur noch das geringste an Luft hindurch, gerade genug, nicht umzufallen, gerade genug zum überleben.

Alles verschwimmt, Realität kleingehackt, vermengt mit Angst und Panik, Vergangenheit als Zusatzgewürz.

Ich will nicht werden wie sie! Will nicht aussehen wie sie, diese Teufelsfratze nicht in meinem Gesicht wiedererkennen!

komplexe Beziehungen oder: Beziehung mit einem multiplen System

Vor einiger Zeit fragte Sebastian (ein Partner einer Person mit DIS) wie er in Streitfällen mit seiner Partnerin umgehen soll oder wie er damit umgeht, dass es im System seiner Partnerin eine (oder auch mehrere) Unterpersönlichkeit (-en) gibt, die die Beziehung beenden möchte. (nachzulesen unter: Bist du „Viele“ oder tust du nur so?)

Ein Beziehungsleitfaden dazu gibt es leider nicht und wir werden auch keinen liefern können, noch möchten wir das. Es gibt kein System, welches einem anderen gleicht, kein immer richtig oder immer falsch.

Wir können aber von unseren eigenen Beziehungsideen schreiben, davon wie wir selbst Beziehung erleben, was uns wichtig ist und davon, dass all das jederzeit veränderbar und in Bewegung ist.

In einer Partnerschaft geht es auch immer um Kompromisse und darum eine gemeinsame Vorstellung von Beziehung zu entwickeln. Das bedeutet für uns, dass es wichtig ist über aufkommende Fragen zu sprechen, sich zu trauen Unsicherheiten und Befürchtungen anzusprechen und möglichst offen miteinander umzugehen. Was es nicht für uns bedeutet ist, dass der Partner alles wissen muss und es keine Geheimnisse geben darf. Wir empfinden es als wichtig, dass die gefundenen Strukturen und Vereinbarungen keine starren Vereinbarungen sein müssen, sondern immer wieder besprochen und angepasst werden dürfen.

Begegnet mir im System meines Partners eine Unterpersönlichkeit, die mich an ihrer Seite nicht akzeptiert, die kein Interesse an einer Beziehung hat, mich gar nicht liebt und die Beziehung vielleicht sogar beenden möchte, wäre meine erste Intension dahinter zu schauen und zu hinterfragen.

Warum möchte die Person sich trennen?
Sind es Ängste die dahinterstehen, so lässt sich vielleicht ein gemeinsamer Weg finden, diese Ängste abzubauen oder einen Umgang damit zu finden.
Will die Person sich nicht binden oder fühlt sich mit dem Partner nicht wohl, kann auch dafür eine Lösung gefunden werden. Das könnte bedeuten, dass sich diese Person zwar mit der Beziehung arrangiert, dennoch die Freiheit hat sich aus der Beziehung raus zu nehmen.
Egal was es ist, nur wenn darüber gesprochen wird, ist es möglich einen Umgang damit zu finden.

Wir hatten lange Zeit den Wunsch nach Normalität und wollten eine Beziehung wie sie sich „gehört“. Wir wollten unserer Partnerin treu sein, sie nicht hintergehen oder verletzen und dennoch, obwohl dieser Wunsch enorm stark war, ist es uns nicht gelungen und innerhalb der vergangenen Jahre hat sich unser Beziehungsmodell immer mehr anpassen müssen um bestehen zu können.
Wir ( wir als System aber auch unsere Partnerin) mussten lernen, dass nicht alle von uns bereit sind diese Beziehung zu führen.
Dass dahinter oft nicht die Intension ist, uns anderen die Beziehung zu zerstören oder zu nehmen, sondern viel mehr der Wunsch, nach eigenen Bedürfnissen leben zu dürfen oder auch uns als System vor Verletzungen und Enttäuschungen zu schützen.
Wir mussten und müssen immer noch lernen zu akzeptieren, dass es hier Unterpersönlichkeiten gibt, denen unsere Beziehung nichts bedeutet, die unserer Partnerin gegenüber abgeneigt, ablehnend, aggressiv und distanziert sind und unsere Partnerin musste lernen sich davon abzugrenzen und/oder mit entsprechenden Personen Vereinbarungen zu treffen, wie man dennoch miteinander respektvoll umgehen kann.

Für uns heißt es, ein gemeinsames Beziehungsmodell zu finden, dass sowohl für uns, als auch für unsere Partnerin passend ist. Es bedeutet loslassen von starren Beziehungsvorstellungen, loslassen von der Vorstellung eine Beziehung führen zu können, als wären wir eine Person und zu verstehen, dass unterschiedliche Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse bestehen und das es nicht immer möglich ist einen gemeinsamen Nenner zu finden. Aber auch dann ist es möglich einen gemeinsamen Umgang zu finden aber das erfordert die Bereitschaft von allen Beteiligten einen guten Umgang miteinander führen zu wollen und es heißt nicht automatisch, dass das immer gelingt.
Was wir verstanden haben ist, dass wir wahrscheinlich niemals eine, von der Gesellschaft als normal deklarierte, Beziehung führen werden. Es bedeutet aber nicht, dass Beziehung nicht möglich ist. Es bedeutet vielleicht etwas mehr Gespräche, etwas mehr Verständnis füreinander aufbringen, gemeinsame Lösungssuche und Akzeptanz.

Wie geht man im Streit miteinander um.
Würd ich ein Lehrbuch schreiben, würde ich vermutlich schreiben, man solle darauf achten den Streit mit der Persönlichkeit zu klären, mit der das Problem besteht und möglichst ruhig und sachlich bleiben.
In der Realität ist das sicherlich nicht so einfach umsetzbar. Zum einen ist für den Partner nicht immer unbedingt klar, mit wem er es gerade zu tun hat (kann ja innerhalb weniger Sekunden wechseln, hintergründig wechseln usw) und zum anderen kann die Person auch während des Streits verschwinden und eine andere an ihre Stelle treten (vielleicht auch unbemerkt vom Partner). Schwierig wird es, wenn die Unterpersönlichkeit die den Körper übernommen hat, nicht weiß warum oder worüber gestritten wird, wenn sie nicht einsortieren kann warum der Partner gerade so abweisend, wütend, verzweifelt (was auch immer) ist. Vielleicht hat die nun aktive Unterpersönlichkeit gar keinen Bezug zu dem Thema, nur ein Teilwissen, streitet ab (weil sie keinerlei Erinnerung hat).

Also grundsätzlich kein einfaches Thema, denn Streit bedeutet für viele Systeme große Gefahr und je nach dem wie die Streitkultur ist, kann es auch schnell zu triggernden oder retraumatisierenden Erfahrungen kommen, ohne das es von der beteiligten Person gewollt ist.
Es ist sicher als Partner nicht leicht, wenn die Person mit der man gerade diskutiert oder streitet, einfach verschwindet und die Person die dann zum Vorschein kommt, in einer ganz anderen Verfassung ist und einen anderen oder auch keinen Bezug hat. Es ist nicht einfach dann erstmal eine Streitpause einzulegen und darum zu bitten mit der Person sprechen zu können, mit der das Problem besteht. Wenn es gelingt das zu trennen, heißt es noch nicht, dass auch die Möglichkeit besteht, betreffende Person erneut zu sprechen. Vielleicht funktioniert es gleich, vielleicht auch erst Stunden, Tage oder Wochen später. Vielleicht ist es aber auch gar nicht möglich den Streit mit der Person zu klären mit der man ihn hat. Dann wäre es sicher hilfreich mit Personen aus dem System zu sprechen, die einen Bezug dazu haben, soviel Hintergrundwissen haben, dass es möglich ist eine Klärung zu erreichen… manche Themen liegen vielleicht auch lange auf Eis und warten dort auf Klärung oder auch nicht…
In der Realität ist die Trennung gar nicht einfach umzusetzen, denn gerade in Streitsituationen ist man häufig emotional, gerät evtl. in Rage und möchte seinen Frust loswerden. Häufig entsteht auch ein Gefühl von: das muss geklärt werden und kann nicht ruhen. Manchmal entsteht eine zusätzliche Wut des Partners, weil die Person mit der man gerade streitet einfach verschwindet und man mit seiner Problematik allein zurückgelassen wird, ohne die Möglichkeit der Kärung.

Unsere Empfehlung (und man bedenke dabei das wir keinerlei gesunde Erfahrung in der Streitkultur haben und selbst hart daran arbeiten müssen, Streit gut und überhaupt klären zu können) ist, möglichst ruhig und sachlich zu bleiben, bei sich zu bleiben und nicht in die Anklage zu gehen. Während dem Streit darauf zu achten, ob ein Wechsel stattfindet und zu überprüfen ob es möglich ist den Streit/das Gespräch weiter zu führen oder ob es mehr Sinn macht, etwas zu vertagen und erneut anzugehen.

Für uns ist es ganz wichtig zu lernen und zu verstehen, dass ein Streit nicht dazu führen muss, dass wir verlassen werden, dass wir bestraft oder erniedrigt werden und dennoch sind es diese Ängste, die in Streitmomenten dominieren und unser Verhalten (und somit auch Wechsel) beeinflussen. Es bedarf immer wieder einer Überprüfung der Situation und dem Bezug zur Realität, denn häufig finden Übertragungen von alten Erfahrungen auf die neue Situation statt und häufig auch, ohne das es einem bewusst ist.

Ansonsten gilt für eine Beziehung mit einer Multiplen das selbe wie für jede andere Beziehung.
Ein rücksichtsvoller und respektvoller Umgang und reden… rede… reden…

Wortlosigkeit

Es fällt uns sehr schwer momentan hier zu schreiben. Nicht nur hier auch sonst gelingt es uns kaum. Als wäre das noch nicht genug, schmeißen wir uns sämtliche anderen Hürden in den Weg, die uns das Leben weiter erschweren können. In den vergangenen Beiträgen haben wir auch schon immer mal wieder davon geschrieben, wie schwer es uns fällt, den Kontakt zu wichtigen Personen zu halten.

Niemandem von uns wird damit wirklich geholfen sein auch, wenn der ein oder andere meint, es wäre der schlauste Weg sich aus dem Staub zu machen, schnell wieder alle Fenster und Türen zu schließen, bevor wirklich jemand dahinter schaut. Bevor es wirklich jemand schafft, dass wir sie/ihn lieb haben, ins Herz schließen und schlimmer noch, bevor man uns vielleicht wirklich gern hat. Denn am Ende sind wir doch dann nur enttäuschender Ballast usw. bla bla bla… scheiß Tätergedönsgelaber!!! Dummerweise schwirrt es uns aber sowas von durchs Hirn, dass man kaum was hat zum gegensetzen und ja auch eigentlich wirklich genug Zweifel da sind, ob das alles so gut und richtig ist, wie es ist oder ob wir uns damit dann nicht doch noch die eigene Grube graben. Wo Zweifel vorhanden sind, ist es leicht die Gedanken zu vergiften. Viel zu schwer ist es, sich davon zu distanzieren, sich bewusst zu machen, dass man so eigentlich gar nicht denkt und denken möchte.

„Nimm das was da ist und was irgendwann daraus wird, wird man sehen.“ Gerne würden wir das für uns übernehmen. Gerne hätten wir den Raum in uns den Moment zu genießen, das festzuhalten, was ist und nicht nach der Zukunft zu fragen. Zumal uns ja auch bewusst ist, dass niemand sie uns voraussagen kann, dass niemand eine Garantie aussprechen kann und das wir lernen müssen dieses Risiko einzugehen, wenn wir andere, gute Erfahrungen machen möchten. Das möchten wir. Alles in uns schreit danach Leben zu erfahren, Freiheit kennen lernen zu dürfen, Selbstbestimmtheit fühlen zu dürfen, sagen zu dürfen was man sagen möchte, fühlen zu dürfen was man fühlen möchte, Entscheidungen treffen zu dürfen, ohne ständige Gefahr der Bestrafung. Das und noch vieles mehr möchten wir sehr gern, unsere Angst aber steht uns im Weg, Kontaktverbote stehen im Weg, Schweigegebote stehen im Weg, VERBOTE VERBOTE VERBOTE!!! sie stehen im Weg und fesseln uns an alte Verhaltensmuster. Schmeißen uns zurück in den Stillstand und die Wortlosigkeit, in die Gelähmtheit und Hilflosigkeit, in die Verzweiflung, in die Todessehnsucht, in die Todesangst, in die Flucht, den Rückzug, die Einsamkeit, das Alleinsein.

Vor zwei Tagen mussten wir notfallmäßig zum Zahnarzt. Der totale Trigger für uns und schier unaushaltbar aber es ging kein Weg mehr dran vorbei und wir wurden zwangsmäßig (lieb gemeint) zum Zahnarzt geschliffen. Der Weg dorthin war schon ein einziger Kampf. Wegrennen wollen und versuchen, hysterisch werden, dissoziieren, streiten, heulen, durchdrehen. Dort angekommen, am ganzen Körper zitternd und panische Angst, hat ne kleine von uns dann (wie so häufig) übernommen und mutig die Behandlung über sich ergehen lassen. Es war schlimm für sie, zumal es uns zwischendrin total weggeflasht hat und unsere Partnerin doch ne Weile gebraucht hat uns da wieder raus zu holen. Am Ende waren wir froh das sie dabei war, denn sie kennt uns gut genug um die Situation zuordnen und reagieren zu können, was sie dann auch tat und auch die Zahnärztin samt Helferinnen waren super und haben richtig gut reagiert. Sicher auch weil unsere Partnerin ihnen nebenbei erklärte was da gerade bei uns passiert und woran es uns erinnert, was soviel Angst auslöst. „Hier bricht euch keiner den Kiefer, das Knacken ist normal und kommt vom Zahn. Hat sich genauso schlimm angehört aber es passiert euch hier nichts. Der Kiefer ist noch ganz und das bleibt er auch!“ Diese und ähnliche Sätze kamen dann auch von der Zahnärztin, die relativ schnell verstanden hat. Unsere Lütte hat das so super gemacht und trotz des heftigen Flashs und Dauertriggers durchgehalten und war am Ende furchtbar stolz, wir andern auf sie auch und wir sind es noch. Was wir ohne diesen Zwerg machen würden… ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen…

Und dennoch, es geht ihr nicht gut. Sie hat in den letzten Wochen einiges erfahren und erlebt, was ihr schwer fällt zu begreifen und zu verarbeiten. Sie versucht ihre Fröhlichkeit nicht zu verlieren, vielleicht auch, weil sie weiß wie wichtig sie für uns ist, ihre positive unbeschwerte Art. Sie überspielt wie es ihr geht und das bereitet uns Sorge. Lieber hätten wir es, sie würde reden, sich das holen was sie braucht, sich helfen lassen. Vielleicht braucht sie aber auch wirklich erst eine Zeit für sich um sich dann mit uns und den Thematiken auseinander zu setzen.

Wir sind an einem ziemlichen Tiefpunkt der schwer zu händeln ist, in dem es schwer ist nicht wirklich aufzugeben und denen das Feld zu überlassen, die diesem Leben einfach ein Ende bereiten. Genau deshalb aber fangen wir noch mehr an zu kämpfen und noch mehr zu fokussieren. Wir wollen das nicht einfach zulassen, wollen auch jetzt wieder irgendwie über diesen Punkt hinweg kommen. Also versuchen wir uns auf anderes zu konzentrieren. Heut haben wir Lampen in unserer Wohnung angebracht. Bisher gab es nur eine im Kinderzimmer, ansonsten nur die rohen Fassungen mit Glühbirnen drin. Und ständig haben wir es vor uns hergeschoben, weil es immer hieß wir würden hier bald wieder ausziehen und somit lohnt es sich nicht. Inzwischen ist uns egal ob wir morgen oder übermorgen ausziehen (was wir natürlich nicht tun), wir möchten die Wohnung endlich schön haben. Also, heute Lampen gekauft und auch direkt angebracht. Hat gut geklappt und wir haben es ohne Stromschlag oder Kurzschluss geschafft. Im Anschluss dann nochmal losgefahren und für unsere Wohnzimmerfenster Jalousien gekauft. Die haben wir dann natürlich auch direkt angebracht, sowas können wir dann ja doch nicht liegen lassen. Eine Jalousie muss morgen nochmal umgetauscht werden aber dann können wir die auch noch anbringen und dann ist es fertig. Hab schon überlegt, ob ich unserem netten Spannernachbarn zuliebe eine Zeit einrichten sollte, für die wir ihm versprechen, dass wir die Jalousien oben lassen. Nicht das ihm nachher zu langweilig wird und er wegen uns noch mehr Bier trinken muss… Ach nee… cool, wenn man auch einfach mal zu machen kann und man nicht ständig auf dem Präsentierteller hockt.

Morgen bekommen wir dann noch einen neuen, gebrauchten Esstisch und Stühle. Die werden wir abschleifen und neu lackieren. Da freuen wir uns schon riesig drauf. Solche Arbeiten machen wir gern und endlich wieder ein Esstisch zu haben, ist auch richtig toll!

So, das ist es nun erst einmal wieder gewesen. Ich bin gerade froh, dass wir es mal wieder geschafft haben etwas zu schreiben und wir möchten versuchen wieder häufiger zu schreiben. Ihr werdet sehen ob es uns gelingt oder ob es doch noch eine Weile still um uns bleibt.

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